Mitarbeiter der Instandsetzungsabteilung der Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) arbeiten an einem Panzer des Typs "Marder" der deutschen Bundeswehr. © picture alliance / Caro Foto: Seeberg
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AUDIO: FFG plant neues Werk in Handewitt (1 Min)

Flensburg: Panzerbauer FFG plant neues Werk in Handewitt für 2027

Stand: 04.03.2025 12:31 Uhr

Die Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft (FFG) plant den Bau eines neuen Werks in Flensburg-Handewitt. Rund 75 Millionen Euro will das Unternehmen dafür investieren. Der Bau soll im kommenden Jahr beginnen.

Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern will der Panzerhersteller und -instandsetzer FFG sein neues Werk errichten. Die neue Fertigungs- und Instandsetzungsanlage soll an der B199 in Handewitt (Kreis Schleswig-Flensburg) in den nächsten Jahren in mehreren Bauabschnitten entstehen. Der Bau des neuen Werks soll 2026 beginnen - 2027 möchte das Unternehmen dort schon produzieren.

Höhere Anforderungen von Kunden

Der Grund für die Erweiterung: Die Anforderungen der Kunden seien gestiegen. "Mit den Fähigkeiten des neuen Werkes werden wir weiter maßgeblich zur Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland sowie unserer internationalen Kunden beitragen", sagt Norbert Erichsen, Sprecher der Geschäftsführung. Durch eine sogenannte Werksstraße könne die Produktion effizienter und schneller laufen. Einfluss auf die Investition hat auch der Russland-Ukraine-Krieg. Die Geschäftsführung hofft, von einem möglichen neuen Sondervermögen zu profitieren.

Mit dem Werk will das Unternehmen zudem neue Arbeitsplätze schaffen und die bestehenden sichern. Weltweit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben über 1.300 Mitarbeitende - in den letzten zwei Jahren habe man laut Erichsen 400 neue Mitarbeitende eingestellt.

Werk und Zentrale an der Werftstraße sollen geschlossen werden

Die FFG plant, ihre Zentrale und das Werk in der Werftstraße in Flensburg perspektivisch aufzugeben - die Zentrale soll dann in das Werk in der Mads-Clausen-Straße verlegt werden. Einen genauen Zeitplan dafür gebe es laut Erichsen noch nicht. Für die Übergangszeit sei auch ein Betrieb mit drei Werken möglich - angesichts der derzeitigen Auftragslage wäre es aber nicht möglich, alle Werke voll auszulasten: "Die Auftragslage ist gut, aber noch nicht sehr gut", sagt Erichsen.

Jörg Pantel (l-r, Büroleiter Gemeinde Handewitt), Handewitts Bürgermeister Thomas Rasmussen, Norbert Erichsen, Geschäftsführer der FFG Flensburger Fahrzeugbau GmbH, FFG-Prokurist Christian Kunz und Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer sind im Gespräch mit Journalisten. © dpa-Bildfunk Foto: Frank Molter
Am Dienstag hat die FFG-Geschäftsführung bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben, dass ein neuer Produktionsstandort in Handewitt geplant ist.

Laut Unternehmen konnte das Vorhaben in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden in Flensburg und Handewitt schnell entschieden werden. Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer sagt, dass die Kommunalpolitik am Montag darüber informiert worden und die Entscheidung gut angekommen sei.

"Es ist eine positive Nachricht", so Geyer. Gerne hätte man den Standort in der Stadt belassen, aber zeitliche und wirtschaftliche Faktoren hätten wohl dagegen gesprochen. Jetzt sei man glücklich, dass der Betrieb nicht abwandert und regional im interkommunalen Gewerbegebiet des Zweckverbandes WEG kurz vor der dänischen Grenze an der A7 einen geeigneten Standort gefunden hat. Die Verbandsversammlung des WEG werde in der kommenden Woche darüber entscheiden.

Seit 1963 Partner der Bundeswehr

Die FFG stellt Rad- und Kettenfahrzeuge her, rüstet sie um oder wartet sie. Seit 1963 macht das Unternehmen das vor allem für die Bundeswehr. Die FFG liefert unter anderem die Panzer WiSENT 2 oder ACSV G5.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 04.03.2025 | 11:00 Uhr

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