Wahlen in Thüringen und Sachsen: Politiker in SH besorgt über Ergebnisse

Stand: 02.09.2024 11:57 Uhr

Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben bei den im Landtag vertretenden Parteien für Entsetzen gesorgt. Ministerpräsident und CDU-Landeschef Günther sieht in beiden Ländern schwierige Koalitionsverhandlungen.

Nach Ansicht von Daniel Günther (CDU) ruhen die demokratischen Hoffnungen in Sachsen und Thüringen allein auf seiner Partei. Angesichts der schockierend hohen Zustimmung für die AfD und das BSW stünden seine Kollegen in den beiden Bundesländern jetzt vor der großen Herausforderung, in dieser schwierigen Situation handlungsfähige Regierungen zu bilden, sagte er. Nach Ansicht der Grünen-Vorsitzenden Anke Erdmann müssen sich nach den Landtagswahlen stabile Koalitionen jenseits der AfD finden.

SPD: Bundespolitik hat Ergebnis stark beeinflusst

Für SPD-Fraktionschefin Serpil Midyatli ist das Abschneiden ihrer Partei "keine wirkliche Überraschung, aber trotzdem insgesamt mehr als ernüchternd". Zudem müsse die hohe Zustimmung für die AfD in beiden Ländern ein Weckruf an alle demokratischen Kräfte sein, sagte sie. Die Bundespolitik habe die Landtagswahlen in den beiden Bundesländern stark beeinflusst sagte sie.

FDP: Ampel müsse jetzt handeln

FDP-Landeschef Oliver Kumbartzky nannte das Abschneiden seiner Partei "erschreckend", aber erwartbar. Seiner Ansicht muss die Ampel beim Thema Migration und Wirtschaft "jetzt liefern". Allerdings fehlt Kumbartzky "die Hoffnung, dass das mit den Grünen zusammen machbar ist", sagte er NDR Schleswig-Holstein.

Die Ampel habe ihre Legitimation verloren, die Menschen hätten den Eindruck, dass diese Koalition dem Land schade, wie Wolfgang Kubicki, stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP, gestern auf dem Nachrichtendienst X (ehemals Twitter) äußerte.

Ein "Weiter so" könne keine Option sein, meint auch FDP-Fraktionschef Vogt, die Wahlergebnisse seien für die demokratische Mitte und ganz besonders für die FDP eine Katastrophe.

AfD: Wähler haben Partei nicht aus Protest sondern Überzeugung gewählt

AfD-Landessprecher Kurt Kleinschmidt sagte NDR Schleswig-Holstein, dass aus seiner Sicht "hervorragende Wahlprogramm" sei für das gute Abschneiden der Partei verantwortlich. Es handle sich bei den Wählern nicht um Protestwähler. Stattdessen habe die AfD habe ein festes Potential, das sogar noch wachse.

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Sahra Wagenknecht, Parteivorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), kommt zu einer Pressekonferenz. © Christoph Soeder/dpa

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 02.09.2024 | 12:00 Uhr

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Daniel Günther. © Screenshot

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