Bahnstreik-Ende: So fahren die Züge bis Montagmorgen in SH
Schon ab Montag sollen die Züge im Land wieder planmäßig fahren - und damit ein Tag früher als angekündigt. Bis dahin kommt es dennoch zu Einschränkungen im Bahnverkehr. Der Notfahrplan gilt deshalb noch weiter bis Montagfrüh.
Keine S-Bahn, kaum Fernverbindungen, Regionalbahnen nur im ausgedünnten Takt - wegen des Streiks bei den Lokführern, zu dem die Lokführergewerkschaft GDL aufgerufen hatte, läuft seit Mittwoch auch in Schleswig-Holstein nicht mehr viel auf der Schiene. Auf den Straßen hatte der Streik sichtbare Folgen. Die Verkehrslage sei lebhaft, der Bahnstreik deutlich spürbar, sagte ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale am Mittwoch. Im Güterverkehr streiken die GDL-Mitglieder bereits seit Dienstag.
Der Streik soll nach Angaben aus Konzernkreisen vorzeitig am Montag um 02.00 Uhr früh enden - im Güterverkehr bereits Sonntag um 18 Uhr. Zuvor war das Streikende für Montagabend angekündigt. Die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL wollen ihre Verhandlungen im Tarifstreit aber wieder aufnehmen. Jetzt soll bis zum 3. März eine Friedenspflicht gelten, die weitere Streiks ausschließt.
Bahn: Reisen dürfen kostenfrei verschoben werden
Die Bahn teilte mit: Alle Fahrgäste, die ihre für Mittwoch (24.01.) bis Montag (29.01) geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Daneben gelten laut Bahn die weiteren tariflichen beziehungsweise gesetzlichen Fahrgastrechte, sodass zum Beispiel auch eine Ticketerstattung unter den entsprechenden Voraussetzungen möglich ist.
So sieht der Notfallfahrplan für die Strecken im Einzelnen aus
- RE6 zwischen Westerland und Hamburg-Altona: Zwischen Westerland und Niebüll war laut Notfallfahrplan überwiegend ein Dreistundentakt zur Hauptverkehrszeit vorgesehen. Am Mittwoch wurden auf der Seite der Bahn allerdings keine durchgehenden Verbindungen angezeigt. Vereinzelt verkehren Züge auf der Strecke zwischen Husum und Niebüll. Die Strecke zwischen Husum und Hamburg-Altona wird nicht bedient.
- Die Züge des Sylt Shuttle plus sind zwischen Niebüll und Westerland (Sylt) für Reisende des Nahverkehrs freigegeben. Allerdings sollten Fahrgäste beachten, dass es dort geringe Kapazitäten gibt.
- Die Linien RE7 und RE70 zwischen Hamburg, Neumünster und Kiel sollen nach Angaben der Bahn im Zweistundentakt fahren. Zwischen Neumünster und Flensburg fahren die Züge laut Bahn voraussichtlich im Dreistundentakt. In Neumünster müssen die Reisenden umsteigen.
- Der RE8 und der RE80 zwischen Lübeck und Hamburg sollen im Stundentakt fahren.
- Die Regionalbahn 81 von Bad Oldesloe nach Hamburg soll alle zwei Stunden bedient werden.
- Die Züge der RB62 zwischen Heide und Itzehoe fallen aus.
- Die Züge der RB85 von Lübeck nach Neustadt fallen aus.
- Die X85 von Puttgarden nach Lübeck ist nicht vom Streik betroffen.
Die Bahn bittet darum, sich vor der Reise digital zu informieren.
Nordbahn, AKN und Erixx nicht vom Streik betroffen
Nicht vom Streik betroffen sind die Nordbahn, AKN und Erixx. Die AKN hatte sich vergangene Woche mit der Gewerkschaft auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt, die Nordbahn steigt Ende des Monats erst in die Verhandlungen ein. Allerdings können auch Züge dieser Anbieter verspätet sein oder ausfallen - wenn zum Beispiel Stellwerke der Bahn bestreikt werden. Das gilt laut AKN immer wieder für den Abschnitt zwischen Neumünster und Neumünster-Süd. Fahrgästen empfiehlt die AKN deshalb, den Rest der Strecke mit dem Stadtbus zu fahren. Aufgrund der aktuellen Sturmsituation hat erixx Holstein die Fahrgeschwindigkeit nach eigenen Angaben auf allen Strecken auf 80 Kilometer pro Stunde reduziert. Dadurch kommt es zu Verspätungen, sowie zu Ausfällen. Fahrgäste werden gebeten, mehr Fahrzeit einzuplanen und sich vor Fahrtantritt über die bekannten digitalen Auskunftsmedien zu informieren.
Notfallplan im Fernverkehr
Wie beim letzten Streik bietet die DB für den Fernverkehr einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten an. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Das Unternehmen bittet darum, Fernreisen, wenn möglich, zu verschieben.