Tote Fische, verendete Kaulquappen: Lottbeker Teich liegt trocken
Eigentlich ist der Lottbeker Teich in der Gemeinde Ammersbek im Kreis Stormarn ein gut besuchtes Ziel für Erholungssuchende. Doch was Spaziergängerinnen und Spaziergänger momentan am Lottbeker Teich vorfinden, löst bei vielen Ekel aus.
Für die Menschen aus Hamburg und Südholstein ist der Lottbeker Teich in der Gemeinde Ammersbek (Kreis Stormarn) ein schönes Naherholungsgebiet, für viele Amphibien ist er ein wichtiges Laichgebiet. Der Teich ist Lebensraum für Hunderttausende Tiere, darunter Fische, Kröten und Libellen. Doch aktuell ist vom Teich nichts mehr übrig - bis auf eine kleine Pfütze. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) schlägt Alarm: Am Ufer des ausgetrockneten Teichs liegen tote Fische. Verendete Kaulquappen schwimmen im Restwasser. Und ein unangenehmer Geruch von Verwesung umgibt den gesamten Teich.
Der Lottbeker Teich liegt genau auf der Grenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein. Eigentümerin und Verwalterin ist jedoch allein die Stadt Hamburg und das zuständige Bezirksamt in Hamburg-Wandsbek.
Leck und fehlender Niederschlag lösen Tiersterben aus
Die Gründe für das Austrocknen des Gewässers seien zum einen, die seit April andauernde Trockenperiode ohne Regen und zum anderen ein Leck im sogenannten Ablaufbauwerk des Teichs, erklärt der Naturschutzreferent des NABU Schleswig-Holstein, Thomas Behrends. Im Zuge von Arbeiten an diesem Leck, wurden vor etwa zwei Wochen einige Fische und Muscheln durch das Bezirksamt Wandsbek in feuchtere Gebiete umgesiedelt.
Horst Ansén, Bürgermeister der Gemeinde Ammersbek, kritisiert vor allem die Art der Kommunikation durch die verwaltende Behörde: "Die meisten Informationen, die wir jetzt haben, haben wir entweder aus der Presse oder vom NABU direkt. Ich fände es besser, wenn wir direkte Informationen aus erster Hand bekommen würden. Dann können wir, auch wenn Anfragen kommen, Rede und Antwort stehen und müssen nicht immer auf das Bezirksamt verweisen."
Austrocknung normalerweise erst im Spätsommer
Der Lottbeker Teich sei seit der extremen Dürre 2018 jedes Jahr ausgetrocknet, erklärt Behrends, doch so weit fortgeschritten wie in diesem Jahr, sei die Austrocknung im Mai noch nie gewesen. Bereits im April habe er bemerkt, dass dem Teich Wasser fehle und das Bezirksamt in Wandsbek darauf aufmerksam gemacht. Wäre zu diesem Zeitpunkt interveniert worden, wäre das Ausmaß des Fischsterbens am Lottbeker Teich nicht so groß, so Behrends. Damit hätten viele der mehr als Zehntausend verstorbenen Tiere wohl gerettet werden können.