Strandkorbvermieter leiden unter nassem Sommer
Infolge des durchwachsenen Sommers haben Strandkorbvermieter in Schleswig-Holstein bereits herbe Verluste gemacht, insbesondere im Juli. Das geht aus einer NDR Anfrage an Vermieter und Landesverband hervor.
"Die Auslastung in den vergangenen Wochen war unterirdisch", sagt Martina Hintz, Strandkorbvermieterin aus Grömitz in Ostholstein. Die Ausfälle seien in dieser Saison auch nicht mehr aufzuholen. Vor allem die Ferienzeit sei die Haupteinnahmezeit für die Vermieterinnen und Vermieter - und ausgerechnet die fiel größtenteils ins Wasser. Während Indoor-Angebote von dem wechselhaften Wetter profitiert haben, sind bei der Strandkorbvermietung nach einem guten Start im Mai und Juni die Einnahmen durch Tagesgäste im Juli und Anfang August beinahe komplett weggebrochen.
Weniger Gäste sorgen auch für weniger Umsatz in Kiosken
Die Strände seien für die Jahreszeit untypisch leer gewesen, heißt es vom Landesverband der Strandkorbvermieter. Viele Tagestouristen seien durch das wechselhafte Wetter zu Hause geblieben. Und das würden die Strandkorbvermieter auch an ihren Kiosken merken. Der Verkauf von Eis, Kaffee und Co. sei ebenfalls eingebrochen. In Scharbeutz, Grömitz (beide Kreis Ostholstein) und Strande (Kreis Rendsburg-Eckernförde) beispielsweise kämen die Haupteinnahmequellen derzeit vor allem aus Dauervermietungen. Aber auch die Urlaubsgäste, die vorgebucht haben, seien gekommen - auch wenn sie nicht jeden Tag im Strandkorb verbringen konnten, so der Verband.
Einzig in Büsum (Kreis Dithmarschen) sieht es anders aus. Der Tourismus Marketing Service vermietet dort 1.600 Strandkörbe - mit einem Online-Buchungssystem. Und das habe einiges gebracht, erklärt Geschäftsführer Robert Kowitz. Die Buchung sei nicht so wetterabhängig, als wenn die Körbe vor Ort vermietet werden würden. Er konnte ein Plus von 10.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.
Landesverband: Teils trostlose Leere am Strand
Die Vermieter wünschen sich nun mehr Sonne, um die Ausfälle wenigstens zum Teil ausgleichen zu können. Doch selbst wenn die Sonne jetzt bis Ende September durchscheinen würde: "Was einem da in der Kasse fehlt, kann man am Ende auch nicht wieder aufholen", so Marcus Bade, der Vorsitzende des Landesverbandes. Das Geld sei weg. In diesem Sommer bot sich laut Bade teilweise ein ungewohntes Bild zur Hauptferienzeit: "Letztendlich war es an manchen Tagen eine trostlose Leere am Strand." Der Landesverband hofft nun auf eine bessere Saison 2024.
Miet-Strandkorb bringt Vermietern bis zu 20 Euro am Tag
Wie viel Gäste für einen Strandkorb bezahlen müssen, hängt oftmals auch davon ab, ob sie an der Nord- oder Ostsee Urlaub machen - und ob sie einen Platz in der ersten oder zweiten Reihe bevorzugen. In St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) kostet die Tagesmiete in der Hochsaison laut Landesverband 12 Euro, auf Sylt bis zu 15 Euro und in der Lübecker Bucht direkt am Meer bis zu 20 Euro.