Staatssekretär: Marschbahnplanungen haben Priorität
Berichte über Verzögerungen oder gar ein Aus für den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke nach Sylt sorgten für Unruhe. Nun hat ein Vertreter des Bundesverkehrsministeriums ein Versprechen gegeben.
Der Bundestag soll sich noch in dieser Legislaturperiode mit dem zweigleisigen Ausbau der Marschbahnstrecke befassen. Für sieben Projekte beabsichtige das Bundesverkehrsministerium, die parlamentarische Befassung noch vor der Bundestagswahl 2025 anzustoßen. Das hat der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Gero Hocker beim Bahngipfel Nordfriesland am Dienstagabend in Niebüll (Kreis Nordfriesland) gesagt. Dazu gehöre auch das Vorhaben im Abschnitt Niebüll-Klanxbüll-Westerland.
"Projekt genießt weiterhin große Priorität"
Man stehe dazu, dass die Planungsphasen weitergeführt werden müssen. Die Bedeutung dieses Schienenprojekts sowohl für Tourismus, Gastronomie und Beherbergungsbetriebe auf der Insel sowie die positiven Effekte für das Festland, seien unumstritten, sagte Hocker. Dieses Projekt genieße weiterhin große Priorität. Hocker kam kurzfristig zum Gipfel, nachdem Berichte über ein mögliches Aus für die Ausbaupläne Unruhe ausgelöst hatten.
Resolution: "Planungsphase bis spätestens Frühjahr 2025 abschließen"
Auf dem vierten Marschbahngipfel in Niebüll signalisierten die Anwesenden ihre Zustimmung für eine gemeinsame Resolution von Kreis und Land, in der der Bund aufgefordert wird, den Ausbau nicht zu verschieben, "und die Planungsphase spätestens bis zum Frühjahr 2025 abzuschließen, damit die Kosten für die Umsetzung noch in den Bundeshaushalt 2026 aufgenommen werden können". Die Resolution sollte im Laufe des Dienstagabends von den Anwesenden unterzeichnet werden.
Der zweigleisige Ausbau der Abschnitte zwischen Niebüll und Klanxbüll auf dem Festland sowie zwischen Morsum und Tinnum auf Sylt befindet sich nach früheren Angaben des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums in Vorplanung. Zudem soll die Marschbahnstrecke vollständig elektrifiziert und der Verkehr an der Westküste dadurch stabiler werden. Politiker aus Kreis, Land und Bund hatten nach den Berichten den Bund aufgefordert, am zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke nach Sylt trotz aller Sparzwänge festzuhalten.