Batteriespeicher von Solaranlage sorgte für Explosion in Schönberg
Nach der Explosion in einem Einfamilienhaus in Schönberg im Kreis Herzogtum Lauenburg ist das Gebäude wohl nicht mehr zu retten - als Ursache wird ein Fehler des Batteriespeichers der Solaranlage vermutet.
Das Einfamilienhaus in Schönberg bei Sandesneben (Kreis Herzogtum Lauenburg) muss nach der Explosion am späten Mittwochnachmittag nach Angaben der Feuerwehr voraussichtlich abgerissen werden. Im hellroten Mauerwerk des Hauses klafft ein riesiges Loch, im Garten liegen Trümmerteile. Eine gesamte Hauswand wurde bei der Explosion herausgerissen. Der Schaden: mehrere Hunderttausend Euro. Laut Polizeileitstelle wurde niemand verletzt, die Bewohner waren nicht zuhause.
Elektroinnung: Technische Probleme in Photovoltaikanlage
Ersten Erkenntnissen zufolge war der Batteriespeicher der Photovoltaikanlage in dem Haus explodiert. Jan Feddern, der Landesinnungsmeister der Elektroinnung Schleswig-Holstein, geht davon aus, dass der Batteriespeicher durch das sonnige Wetter praktisch vollgelaufen ist und überschüssige Energie nicht ins Stromnetz eingespeist wurde, wie es sonst der Fall ist. Dadurch habe sich die Batterie explosionsartig entladen, so Feddern. Die Bewohner des betroffenen Hauses waren zum Unglückszeitpunkt nicht vor Ort - sie sind im Urlaub.
"Aus Erfahrung ist das der erste mir bekannte Fall in Schleswig-Holstein, dass so ein Batteriespeicher in der Form explodiert. Dass das technisch möglich ist, dass so etwas explodiert in der Lithium-Ionen-Technik, ist mir bekannt. Das passiert aber ausschließlich bei technischen Problemen in der Batterie selber oder im Bereich der Laderegelung" Jan Feddern, Landesinnungsmeister der Elektroinnung Schleswig-Holstein
Ein Gutachter soll nun versuchen, zu klären, wie genau es zu der Explosion gekommen ist.
Nachbarn hatten den Notruf gewählt
Das Haus gilt nach wie vor als einsturzgefährdet. Nachbarn hatten laut Polizei am Mittwoch gegen 16.30 Uhr den Notruf gewählt. Die Bewohner selbst waren im Urlaub und gar nicht da, als es zu dem Knall kam. Sieben Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und mehrere Polizeistreifenwagen waren ausgerückt. Die Hauptstraße in Schönberg wurde gesperrt.
Korrekturhinweise: Zuvor hatten wir fälschlicherweise berichtet, dass durch die Explosion eine Person verletzt wurde.
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