Mehrere parkende Busse des öffentlichen Personen-Nahverkehrs mit Kieler Kennzeichen. © NDR
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AUDIO: Warnstreiks im privaten Busgewerbe und Kundgebung in Kiel (1 Min)

Privates Busgewerbe: Am Mittwoch wieder landesweite Streiks

Stand: 15.10.2024 15:07 Uhr

Nachdem heute in einigen Kreisen die Busse in Schleswig-Holstein in den Depots geblieben sind, ruft ver.di für Mittwoch zu einem landesweiten Streik im privaten Busgewerbe auf. In Kiel wird es eine Demo geben.

Der Warnstreik im privaten Busverkehr geht weiter - und betrifft am Mittwoch ganz Schleswig-Holstein. Die Gewerkschaft ver.di hat wieder zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Während heute in einzelnen Kreisen gestreikt wird, sind am Mittwoch alle Betriebshöfe privater Busunternehmen zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Der Streik startet mit Dienstbeginn und endet zum jeweiligen Betriebsschluss. Der Grund für den Streik ist der geplatzte Tarifvertrag mit dem Omnisbusverband Nord (OVN).

Ver.di will weitere Schritte der "Eskalationsspirale" bekanntgeben

Für Mittwochvormittag werden viele Beschäftigte aus dem ganzen Land in Kiel erwartet. Sie treffen sich vor der Geschäftsstelle des privaten Omnibusverbands (OVN) in der Auguste-Viktoria-Straße beim Kieler Hauptbahnhof. Dort wollen die Verantwortlichen darüber informieren, was die "weiteren Schritte in der Eskalationsspirale mit dem OVN" sind, wie ver.di schriftlich mitteilte.

"Wer sich aus der Verantwortung stiehlt, wie der OVN es getan hat, gefährdet die Sozialpartnerschaft. Die Tür für die Unterzeichnung des verhandelten Tarifvertrags ist ab Mittwoch nur noch einen kleinen Spalt breit geöffnet und schließt sich nun mit jedem Tag schneller", sagt ver.di-Sprecher Frank Schischefsky.

Arbeitgeber: Verhandlungen am Tisch und nicht "auf der Straße"

Die Arbeitgeber zeigen sich gesprächsbereit. Man werde auf jeden Fall ein Telefonat mit der Gewerkschaft ver.di führen, kündigte Diedrich Graf von der Recke, Vorstandsmitglied des OVN an. "Letztendlich müssen beide Seiten den ersten Schritt machen und versuchen einen Termin zu finden", sagt er. Verhandelt werden könne aber "nur am Tisch und nicht auf der Straße". Es werde neue Gespräche geben, wann genau, wisse er nicht, so von der Recke.

OVN hatte sich von ausgehandeltem Tarifvertrag zurückgezogen

Der OVN hatte sich von einem eigentlich bereits verhandelten Tarifvertrag mit der Gewerkschaft ver.di zurückgezogen. Der Grund: Die Landesregierung stellt laut Verband weniger Geld für den Öffentlichen Personennahverkehr zur Verfügung. Der neue Tarifvertrag sei damit nicht mehr zu finanzieren.

Die Einigung sah eine Erhöhung der Entgelte um 275 Euro und die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 850 Euro vor. Schon im Frühjahr hatten sich die Gewerkschaft und die Arbeitgeberseite zudem darauf geeinigt, dass die wöchentliche Arbeitszeit spätestens mit den neuen Ausschreibungen der Linien auf 37,5 Stunden sinkt.

Kreis Plön: Auch Schüler vom Streik bei den VKP betroffen

Vom Streik betroffen sind - am Dienstag genauso wie am Mittwoch - auch die Busse der Verkehrsbetriebe Kreis Plön (VKP), an allen Standorten in Schönberg, Lütjenburg, Preetz, Plön und Bornhöved. Laut VKP ist ausdrücklich auch die Schülerbeförderung betroffen.

Auch für die VKP hat die Gewerkschaft ver.di die Mitarbeitenden zum Warnstreik aufgerufen. Sie fordert nach eigenen Angaben unter anderem 350 Euro mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die Beschäftigten, für die der Eisenbahn-Tarifvertrag gilt. Die Gehälter für die Auszubildenden sollen um 180 Euro steigen.

Auch beim Eisenbahn-Tarifvertrag streiten Arbeitgeber und Gewerkschaft um mehr Geld für die Beschäftigten. Laut ver.di ist auch dort noch keine Einigung in Sicht.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 15.10.2024 | 18:00 Uhr

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