FSG-Nobiskrug: Erste Septemberzahlungen gehen ein

Stand: 29.10.2024 14:23 Uhr

Am Freitag hatten Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU), Gewerkschaft und Betriebsrat der Werften FSG und Nobiskrug über die Zukunft der Werften gesprochen. Einen Tag später meldet sich Investor Lars Windhorst zu Wort.

Die für Montag angekündigten September-Lohnzahlungen gehen aktuell laut FSG-Betriebsrat auf den Konten mehrere Mitarbeitender ein. Die Gehälter für den Oktober sind allerdings noch nicht angekommen, so der Betriebsrat weiter. Er rechnet auch weiterhin nicht mit einer Zahlung. Rund 80 Mitarbeiter von FSG-Nobiskrug hatten den Gewerkschaftsangaben zufolge bis jetzt auf ihr Gehalt gewartet.

Windhorst: Künftige Gehaltszahlungen erfolgen "selbstverständlich"

Erst am Sonnabend entschuldigte sich Lars Windhorst in einem Statement für die Verzögerung bei der Gehaltsauszahlung. Inzwischen sei das Geld für offenen Gehälter auf den Konten der FSG Nobiskrug angekommen. Er versprach außerdem, dass die künftigen Gehaltszahlung "selbstverständlich auch erfolgen" würden. Außerdem erklärte Windhorst, er beteilige sich nicht an der öffentlichen medialen Diskussion über die Situation bei der FSG. Man arbeite mit Hochdruck an dem schwierigen Sanierungsprozess und käme schrittweise voran.

Politik und FSG-Betriebsräte einig: Windhorst muss weg

Es findet ein Interview mit Martin Bitter (links), dem Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (rechts) statt. © NDR Foto: Constantin Gill
Martin Bitter (links), Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen fordern einen Rückzug von Investor Windhorst.

Wegen der Krise bei Nobiskrug in Rendsburg (Rendsburg-Eckernförde) und FSG in Flensburg hatte Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) am Freitag Vertreter der IG Metall und des Betriebsrats zum Gespräch eingeladen. Dabei herrschte Einigkeit darüber, dass Windhorst der Zukunft der Werften im Weg steht. Der Minister, die IG Metall und die Betriebsräte appellierten zusammen an Investor Windhorst, sich aus den Werften FSG und Nobiskrug zurückzuziehen.

"Wir haben lang genug Geduld gehabt, wir haben überall unterstützt, wir haben Herrn Windhorst überall begleitet, wir haben eine Hand gereicht. Alles, was Herr Windhorst versprochen hat, hat er nicht eingehalten, und deswegen ziehen wir jetzt eine rote Linie und hoffen, dass wir ein schnelles Ende finden, damit wir wiederum einen schnellen Start gemeinsam finden können." Claus Ruhe Madsen (CDU), Wirtschaftsminister

Lage schon lange angespannt - Zukunft der Mitarbeitenden ungewiss

Seit der Übernahme durch die Tennor Holding von Lars Windhorst ist der Betrieb nicht mehr tariflich gebunden. Nach Angaben des FSG-Betriebsrats ist der Lohn in den vergangenen zwei Jahren mindestens in 15 Monaten zu spät gekommen. 500 der verbliebenen rund 530 Arbeitskräfte sind freigestellt. Sie übernehmen überwiegend die Pförtner-Tätigkeit an den Toren der Werften. Einen staatlichen Einstieg bei der Werft von Investor Windhorst lehnt das Land ab.

Am Mittwoch planen die Beschäftigten der Werften eine gemeinsame Protestaktion vor dem Flensburger Werkstor. Das Motto: "Gehalt ist nicht alles."


29.10.2024 10:07 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Ausgabe hieß es, dass die Oktoberlöhne für die Angestellten der FSG-Nobiskrug am Mittwoch, 30. Oktober, kommen sollen - wie üblicherweise am vorletzten Tag des Monats. Auf erneute Nachfrage bei der IG Metall wurde mitgeteilt, dass wegen des Feiertags am 31. Oktober die Löhne in diesem Monat bereits am Dienstag, 29. Oktober erwartet werden.

 

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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 27.10.2024 | 10:00 Uhr

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