Schleswig-Holstein verbietet Messer und andere Waffen im ÖPNV
In Bus, Bahn und auf Fähren dürfen von heute an keine Messer oder Schusswaffen mitgeführt werden. Denn die Zahl der Straftaten ist dort gestiegen.
Laut Innenministerium gab es im schleswig-holsteinischen Bus- und Bahnverkehr im Jahr 2023 insgesamt 58 Straftaten mit einer Waffe. Im Vorjahr waren es noch 35. Vor diesem Hintergrund hat das Land eine Verordnung auf den Weg gebracht, nach der Mitfahrende keine Waffen oder Messer mitführen dürfen.
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sagte in Kiel: "Wir sind der festen Überzeugung, dass Waffen und Messer in der Öffentlichkeit nichts zu suchen haben." Die Gefahren im ÖPNV sind aus Sicht der Ministerin besonders hoch, weil sich dort viele Menschen auf sehr engem Raum aufhielten und die Flucht- und Ausweichmöglichkeiten dort stark begrenzt seien.
Bund hatte Voraussetzungen geschaffen
Die Verordnung wird auf Grundlage des verschärften Waffenrechts auf Bundesebene umgesetzt. Für den Fernverkehr hatte der Bund ein entsprechendes Verbot schon geregelt - das Land erweitert es nun auf den Nahverkehr.
Das Land hatte auf der Innenministerkonferenz immer wieder so eine Verschärfung beantragt. Zuletzt hatte die SPD im Land gefordert, ein Verbot nach Hamburger Vorbild auf den Weg zu bringen - auch um für mehr Klarheit in Bussen und Bahnen zu sorgen, die über die Landesgrenze pendeln. In der Hansestadt gibt es seit dem 15.12. ein generelles Waffenverbot an Bahnhöfen und im ÖPNV.