Müllentsorgung nach Sturmflut: Abfallunternehmen am Limit
Kaputte Möbel, umgeknickte Fahnenstangen und angeschwemmter Plastik-Abfall - die große Sturmflut hat an der Ostseeküste für Verwüstung gesorgt. Die Entsorgungsunternehmen haben alle Hände voll zu tun.
Die Schäden, die die Jahrhundertsturmflut am vergangenen Wochenende angerichtet hat, sind in den betroffenen Gebieten überall sichtbar. Menschen an der Ostseeküste trocknen ihre Häuser und entsorgen nassen Sperrmüll. Um die vielen Hundert Tonnen Abfall zu bewältigen, fährt die Müllabfuhr in Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg) schon seit Tagen Sondertouren. Am Freitag sollen zudem Arnis und Langballigau angesteuert werden, berichtet die Abfallwirtschaft Schleswig-Flensburg (ASF). Dort werde man Sperrmüll und Elektro-Schrott mitnehmen. Ab nächster Woche ist dann Eckernförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) an der Reihe. Dort sollen nächsten Mittwoch vier Sammel-Fahrzeuge im Einsatz sein.
Da jedoch auch die Regelentsorgung aufrecht erhalten werden müsse, führten die Sondertouren, so ASF, zu Fahrzeug- und Personalengpässen. "Daher bitten wir alle Kundinnen und Kunden, die nicht von der Flutkatastrophe betroffen sind, zur Zeit keine Sperrmüll- und E-Schrott Termine zu beantragen", schreibt das Unternehmen auf NDR Anfrage.
Flensburg: Sondertouren werden missbraucht
Im Flensburger Hafen werden laut Technischem Betriebszentrum (TBZ) nach wie vor täglich rund 15 Tonnen Sperrmüll eingesammelt. Doch einige Flensburger scheinen die Sondertouren der Müllabfuhr auszunutzen, um Gegenstände loszuwerden, die nicht im Zuge der Flut zerstört worden sind. Das TBZ ruft dringend dazu auf, dies zu unterlassen.
Solidarisch geht es dagegen in Grömitz in Ostholstein zu. Dort haben etwa 250 Einheimische, Urlauber und Gemeindemitarbeiter in einer Gemeinschaftsaktion den Strand von angeschwemmtem Müll und Seegras befreit.
In der Landeshauptstadt Kiel bedarf es keiner Sondertouren der Müllabfuhr. Doch auch hier bringen die Menschen laut Stadt verstärkt Sperrmüll aus Flutschäden auf die Wertstoffhöfe. Dieser stammt vorwiegend aus Schilksee und Friedrichsort.