Schäden nach Sturmflut: Was bezahlt die Versicherung?

Stand: 25.10.2023 08:39 Uhr

Nach der Sturmflut am vergangenen Freitag haben viele Menschen an der Ostseeküste ihr Hab und Gut verloren, einige Häuser sind unbewohnbar. Hausbesitzer werden bei Schäden am Haus trotz Versicherungen womöglich leer ausgehen. Eine Härtefallregelung des Landes verspricht Hilfe.

Das große Aufräumen nach der verheerenden Sturmflut an der Ostseeküste am vergangenen Freitag ist in vollem Gange. Klar ist: Sturm und Hochwasser haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Viele der Geschädigten fragen sich nun: Wer soll das bezahlen? Greift meine Versicherung? Welche Versicherung zahlt bei welchem Schaden?

Zusatzversicherung nötig

Es gibt zwei Versicherungen, die im Moment relevant sind: Das sind die Hausrat- und die Wohngebäudeversicherung. Alles in der Wohnung ist über die Hausratversicherung abgedeckt, die Wohnung selbst - also Mauern, Böden und so weiter - über die Wohngebäudeversicherung. Bei einer Sturmflut greift aber keine dieser Versicherungen. Dafür braucht es nochmal eine Zusatzversicherung.

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Nur zwei Prozent haben Sturmflutversicherung

Die Elementarversicherung ist gerade in aller Munde. Doch greift diese bei Sturmfluten leider nicht, so die Verbraucherzentrale. Denn tatsächlich ist es so, dass die Sturmflut ein Naturereignis ist, das explizit nicht unter diese Elementarschäden fällt. Nach NDR Recherchen gibt es aktuell nur eine einzige Versicherungsgesellschaft, die auch Sturmfluten versichert: die Itzehoer Versicherung. Hier kann man für Zusatzprämien so eine Sturmflutversicherung abschließen - aber nur, wenn man schon eine Elementarversicherung hat. Die Option ist aber nicht gerade billig und nach Angaben der Versicherung hätten das auch nur zwei Prozent der Leute, die infrage kämen, gemacht.

Hoffen auf die Unterstützung vom Land

Alle jenen, die nicht mit der Hilfe von Versicherungen rechnen können, rät die Verbraucherzentrale, ihren Schaden genau zu belegen, um später vielleicht Geld aus einem Härtefallfonds zu erhalten. Laut Dennis Hardtke, Referent für Verbraucher- und Versicherungsrecht bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, sollen Geschädigte erst einmal, "ihre Schäden so dokumentieren, als wären sie versichert und darauf achten, dass sie weiteren Schaden verhindern, vielleicht durch provisorische Baumaßnahmen." Perspektivisch kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag in Flensburg an, sich weiter für eine bundesweite Elementarschadenversicherung einzusetzen, die auch Sturmfluten mit abdeckt.

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Das war nicht die letzte Sturmflut

"Wir werden das ja auch erleben, dass der Meeresspiegel steigen wird. Da wird die Herausforderung größer. Und das, was jetzt ein Jahrhundertereignis ist, kann man heute nicht sagen, ob das nicht in den nächsten Jahren immer mal wieder passieren kann. Und darauf müssen wir uns definitiv einstellen", so Günther am Dienstag in Flensburg. Die Frage ist, was nun mit jenen Menschen passiert, deren Häuser durch das Hochwasser unbewohnbar geworden sind. Primär müssen sie jetzt auf die Unterstützung vom Land hoffen. Ministerpräsident Günther hatte angekündigt, dass den Geschädigten unbürokratisch geholfen werden soll, mehr Informationen soll es am 3. November geben. Dann will der CDU-Politiker in einer Sondersitzung des Landtags eine Regierungserklärung zum Umgang mit den Folgen des Sturms abgeben. Günther hatte außerdem den Bund schriftlich um Unterstützung gebeten.

Private Spendenaktionen laufen an

Um unkompliziert und schnell Menschen in Not zu helfen, laufen privat organisierte Spendenaktionen auf verschiedenen Plattformen im Internet. Wer da spenden möchte, findet zum Beispiel auf den Seiten gofundme.com oder Spendenaktion.de ganz viel unter den Schlagworten Flut oder Hochwasser.

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Schleswig-Holstein Magazin | 24.10.2023 | 19:30 Uhr

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