Mission Datenkabel überwachen: NATO-Verband startet aus Kiel
Am Freitagvormittag hat am Marinestützpunkt Kiel-Wik Commander Erik Kockx aus Belgien die Führung des SNMCMG1 übernommen. Der Ständige Minenabwehrverband soll Infrastruktur auf dem Meeresgrund überwachen.
Der ständige Minenabwehr-Verband der NATO läuft bereits am Sonnabend aus. Zwei Minenjagdschiffe aus Deutschland und aus den Niederlanden starten aus Kiel. In den kommenden Tagen und Wochen werden weitere Schiffe aus anderen NATO-Ländern dazukommen. Das teilte Commander Erik Kockx aus Belgien mit. Er führt seit Freitag den Ständigen Minenabwehrverband SNMCMG1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1) an. Am Freitagvormittag wurde ihm am Marinestützpunkt Kiel-Wik die Führung übergeben. Zuvor hatte Fregattenkapitän Beata Król von der Deutschen Marine diese Position für ein Jahr innegehabt.
Ostsee hat strategische Bedeutung
Eigentlich plante die NATO diesmal ihre Schiffe in die englische Nordsee zu schicken. Doch die Umstände hätten sich geändert, sagte der neue Kommandeur: "Wir werden woanders gebraucht." Die Ostsee sei für die NATO von strategischer Bedeutung, so Kockx. Schifffahrtsrouten und dortige Unterwasser-Infrastruktur seien wichtig für die Wirtschaft und die Sicherheit. Die NATO verstärke ihre Präsenz im Ostseeraum, um auf bevorstehende Ereignisse reagieren zu können. Ziel sei es, die Schifffahrt zu überwachen und die Kommunikationskabel zu schützen. In der Vergangenheit hatte es mehrere mutmaßliche Sabotageakten in der Ostsee gegeben.
"Luymes" und "Datteln" laufen mit aus
Dem neu zusammengestellten Verband gehören die niederländische "Luymes" und das deutsche Minenjagdboot "Datteln" an. Sie lösen die Tender "Werra" mit Heimathafen Kiel und das Deutsche Minenjagdboot "Weilheim" ab, die vorher Teil des Verbandes waren.
Im Rückblick auf das vergangene Jahr bilanzierte Fregattenkapitän Beata Król, der Verband habe 53 historische Minen gefunden und davon 38 gesprengt. Die restlichen seien auf andere Weise beseitigt worden. Insgesamt seien 120 nautische Quadratmeilen abgesucht worden. "Wenn Sie mit Minen zu tun haben, die schon seit Jahrzehnten dort liegen, ist das ein Job, der herausfordernd und gefährlich ist", so Król.