Mehr als 25.000 Euro Spenden nach Großbrand in Flensburg
Knapp zwei Wochen nach dem Großbrand in der Flensburger Nordstadt sind für die betroffenen Familien Spendengelder in Höhe von mehr als 25.000 Euro zusammengekommen.
Neben privaten Initiativen sammelt auch die evangelische Kirche in Flensburg Geld für die etwa 40 Menschen, die durch den Brand in der Harrisleer Straße am 4. Mai ihr Zuhause verloren haben. "Ich bekomme jeden Morgen eine Abrechnung von unserer Verwaltung geschickt und es ist wirklich fantastisch zu sehen, wie die Hilfsbereitschaft in Flensburg und in der Region da ist. Das ist großartig, das freut mich sehr", sagt Stadtpastor Johannes Ahrens.
Gleichmäßige Aufteilung der Spenden
Die sterblichen Überreste der 70-Jährige sollen jetzt nach Malta überführt werden. Da dort ein Teil ihrer Familie lebt, hätten sich die Angehörigen darauf verständigt, so Ahrens. Sie selbst habe in Dänemark ihren Wohnsitz gehabt und sei nur für einen kurzen Besuch in Flensburg gewesen. Für die Bestattung des Kindes am vergangenen Freitag in Flensburg und die Überführung der Großmutter in dieser Woche stellte die evangelische Kirche insgesamt 3.000 Euro aus dem Spendentopf bereit. Diese Summe reiche bei Weitem nicht aus, so Ahrens, den Rest zahle die Familie selbst. Alle vier Familienverbände, die in dem Mehrfamilienhaus lebten, erhalten den gleichen Anteil aus dem Spendentopf.
Kirche vermittelt zwischen Bewohnern und Stadt
Die Kirche würde außerdem zwischen den Bewohnern des Hauses, Rettungskräften und den Behörden vermitteln. Im Nachgang des Brandes hätte es noch erhebliche Unruhe unter den Bewohnern der Straße mit Frage nach Hergang und Ablauf der Rettungsarbeiten gegeben. "Wir haben uns in der letzten Woche zusammengesetzt mit etwa 50 Personen aus dem Umfeld, aus dem Haus selbst, auch mit der Familie der Getöteten, um noch einmal zu schildern: Was wurde unternommen, was haben wir sozusagen von städtischer Seite versucht, um möglichst viele Leben zu retten", so Ahrens.
Laut Polizei war das Feuer in einer Wohnung im ersten Obergeschoss ausgebrochen. Bislang ist unklar, wie genau das Feuer in dem dreistöckigen Mehrfamilienhaus ausbrach und wie es sich so schnell ausbreiten konnte. Ein rassistisches Motiv schloss die Polizei bereits aus, auch auf Fremdverschulden gebe es derzeit keine Hinweise. Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos) sprach von einem Unglück. Bei dem Brand waren ein vierjähriger Junge und seine Großmutter ums Leben gekommen.