Krieg in der Ukraine: SH sichert Cherson weitere Hilfe zu

Stand: 20.02.2024 17:17 Uhr

Knapp zwei Jahre nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat Schleswig-Holstein seine Solidarität mit der Ukraine und der Region Cherson untermauert. Regierungschef Daniel Günther sicherte weitere Hilfe zu.

von Anna Grusnick

27.000 zerstörte Gebäude, darunter soziale Einrichtungen, Schulen und Kitas - seit Beginn des russischen Angriffskrieges ist die Oblast Cherson im Fokus der Attacken. In einer gemeinsamen Kabinettssitzung mit dem Gouverneur von Cherson hat Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) unverbrüchliche Solidarität zugesichert. "Die Ukraine und Cherson stehen nicht allein", bekräftigte Günther nach der Sitzung, an der die ukrainische Generalkonsulin Irina Tybinka persönlich teilnahm und zu der der Gouverneuer von Cherson, Oleksandr Prokudin per Video zugeschaltet wurde. Die im vergangenen Jahr geschlossene Partnerschaft nannte Günther ein sehr wichtiges Anliegen.

Daniel Günther im Landeshaus während einer Pressekonferenz, zusammen mit einer Frau und einem Mann, welcher per Bildschirm zugeschaltet ist. © Anna-Katharina Stratmann Foto: Anna-Katharina Stratmann
Ministerpräsident Daniel Günther äußerte sich gemeinsam mit der ukrainischen Generalkonsulin Irina Tybinka und dem per Video zugeschalteten Gouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin, zur Lage in der Ukraine.
"Purer Terror der Russen gegen eine zivile Bevölkerung"

Eindringlich schilderte Gouverneur Prokudin die schwierige Lage in seiner Region. Aus einem mit Spanholzplatten verkleideten Raum berichtete er von täglichem Beschuss, jeden Tag würden dabei Menschen verletzt und getötet. Er sprach von "purem Terror der Russen gegen eine zivile Bevölkerung." Prokudin dankte der schleswig-holsteinischen Landesregierung für die Freundschaft und Unterstützung: "Ihre Bürgerinnen und Bürger, staatliche und karitative Organisationen, Vertreter aus Medizin und Wirtschaft haben sich aktiv an der Unterstützung der gesamten Ukraine und der Region Cherson beteiligt."

Partnerschaft über den Krieg hinaus

Ministerpräsident Günther sprach von einer emotionalen Kabinettssitzung, die deutlich mache, wie wichtig die Solidarität mit Cherson sei. Er sagte, er sei stolz auf "die Heldinnen und Helden, die sich der russischen Aggression" entgegenstellten. Langfristig ist das Ziel der Partnerschaft, Cherson nach dem Krieg wieder aufzubauen und gemeinsame Projekte, unter anderem im Bereich Erneuerbare Energien, auf den Weg zu bringen. Die Zusammengehörigkeit sei "fast wie in einer Familie", so Günther.

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Die ukrainische Generalkonsulin Tybinka betonte, die Partnerschaft zwischen Schleswig-Holstein und Cherson bedeute Freundschaft. "Für die Menschen in der Region Cherson ist es äußerst wichtig zu wissen, dass sie mit ihrer Not nicht allein gelassen werden."

Autos mit Lebensmitteln fahren nach Cherson

Schleswig-Holstein unterstützt die Region aktuell mit Hilfsprojekten und Sachspenden. So wurden zum Beispiel drei ausrangierte Autos der Landespolizei übergeben - gefüllt mit Kinderspielzeug, Lebensmitteln und medizinischem Material. Sie werden laut Landesregierung nun nach Cherson gefahren.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 20.02.2024 | 14:00 Uhr

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