Ukraine: SH und Region Cherson nun Solidarpartner
Es ist ein Signal der Solidarität, das von dieser Vereinbarung ausgesehen soll. Schleswig-Holstein möchte die im südlichen Teil der Ukraine liegende Region Cherson unterstützen.
Rund 34.000 Geflüchtete wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in Schleswig-Holstein aufgenommen. 7.000 ukrainische Schülerinnen und Schüler werden im Land unterrichtet. Hilfsgüter wurden in das vom Krieg erschütterte Land gebracht. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) betonte, mit der Solidarpartnerschaft werde die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und der Oblast Cherson gefestigt. "Cherson hat Schleswig-Holstein an seiner Seite. Sie können auf uns zählen." Gemeinsam mit dem Vizegouverneur der Oblast Cherson unterzeichnete Günther in Kiel eine Partnerschaftsvereinbarung.
Ziel: Zusammenarbeit auf vielen verschiedenen Gebieten
Mit der Solidarpartnerschaft soll laut Günther der gegenseitige Austausch auf vielen verschiedenen Gebieten ausgebaut werden - unter anderem im Bereich der Verwaltung, der Wirtschaft und Wissenschaft und in den Bereichen Sport und Kultur. "Nur durch den Austausch und Begegnungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern gelingt eine langfristige und nachhaltige Partnerschaft. Dazu wollen wir gemeinsam Kontakte knüpfen und verstetigen," so Günther.
Cherson stark umkämpfte Region
Der Vize-Gouverneur der ukrainischen Oblast Cherson, Yaroslav Shanko, dankte Schleswig-Holstein für die Bereitschaft, Partner der ukrainischen Region zu werden. Cherson sei täglich russischem Beschuss und Zerstörung ausgesetzt. "Die Partnerschaft ist für die so mutigen Menschen in Cherson ein wichtiges Zeichen der Unterstützung." Er sei überzeugt, so Shanko, dass die Gemeinsamkeiten der demokratischen Werte, der wirtschaftlichen Interessen und der Perspektiven eine Garantie für eine erfolgreiche Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Regionen sind.
Unterschrift für dauerhafte Partnerschaft
Unterschriften besiegeln die Partnerschaft. Günther hat dafür Sakko gegen ein schwarzes T-Shirt getauscht: „BE BRAVE LIKE KHERSON“ ist dort in großen Buchstaben zu lesen – Ausdruck der Verbundenheit. Vize-Gouverneur Shanko hatte zudem ein besonderes Gastgeschenk im Gepäck – eine ukrainische Flagge, unterschrieben von den Soldaten an der Front. Der Kontrast ist groß: Während in Kiel die Sonne scheint und die Menschen den Spätsommer genießen, kämpfen die Menschen in der Partnerregion für ihr Land und ums Überleben.
Wiederaufbau der Region nach Kriegsende
Ministerpräsident Günther bekräftigte, alle hofften auf baldigen Frieden. Ziel sei es, Chersons Stärken nach Ende des Krieges wiederaufzubauen: "Eine breit aufgestellte Industrie, maritime Wirtschaft, aber auch Erneuerbare Energie rund um Wind und Sonne." Aktuell sei die Not in der ukrainischen Oblast groß, sagte Günther und verwies auf eine Bedarfsliste mit dringend benötigten Gegenständen und Spenden. "Wohnen, Schlafen, medizinische Versorgung - für all dies werden im Moment dringend Hilfen benötigt."