Kommunale Busunternehmen: Drittes Warnstreik-Wochenende in SH vorbei
Im Tarifkonflikt bei den kommunalen Busunternehmen in Schleswig-Holstein hatte ver.di zum dritten Wochenend-Warnstreik aufgerufen. Betroffen waren laut Gewerkschaft die öffentlichen Busbetriebe in den vier kreisfreien Städten.
Von Freitagnachmittag 15.30 Uhr bis zum Sonntagabend haben die Busbetriebe erneut gestreikt. Die Gewerkschaft ver.di hatte für den ganzen Bereich des Tarifvertrags Nahverkehr Schleswig-Holstein (TV-N SH) zum Streik aufgerufen. Davon betroffen waren die KVG in Kiel, Aktivbus in Flensburg und die Stadtverkehre Lübeck und Neumünster. Anders als bei den Warnstreikaktionen zuvor boten die Stadtwerke Neumünster diesmal keinen Notverkehr an.
Ver.di hatte zuletzt mit einem unangekündigten Warnstreik auf den Notverkehr reagiert, den die Gewerkschaft als Streikbruch bewertet und angekündigt, auch bei den anderen kommunalen Betrieben zu solchen Aktionen aufzurufen. Die Stadtwerke Neumünster entschieden daraufhin, auf Notverkehr zu verzichten.
Ver.di hat Angebot der Arbeitgeber erwartet
"Die Arbeitgeber hätten die Möglichkeit gehabt, dieses Warnstreik-Wochenende zu verhindern", sagt ver.di-Verhandlungsführer Sascha Bähring. "Es gibt die Möglichkeit, dass die Arbeitgeber sich auch mal in die Richtung äußern, dass sie auf jeden Fall ein verbessertes Angebot hinlegen wollen." Ver.di geht es um Entlastungen für die Kolleginnen und Kollegen. Wäre so ein Angebot gekommen, hätten sie den Streik am Wochenende gegebenenfalls nicht gemacht. Die Arbeitgeberseite hält den Warnstreik für überzogen. Ende des Monats soll wieder verhandelt werden. Bis dahin ist noch ein weiteres Warnstreik-Wochenende geplant.
Besonderheiten während der kommunalen Warnstreiks
Neumünster: Weitere unangekündigte Warnstreiks unter der Woche sind möglich.
Lübeck: Auch der On-Demand-Bus "Lümo" und die Fähren werden bestreikt. Die Linien 30, 31, 32, 33, 35, 38, 39 und 40 der Lübeck-Travemünder-Verkehrsgesellschaft (LVG) sind nicht betroffen.
Flensburg: Vom Streik ausgenommen sind die Nachtbusse (freitags), die Linien 11, N1, N2 und N3 (sonnabends) und die Linien 11 und 12 (sonntags).
Auch die Servicezentren der kommunalen Busunternehmen bleiben während der Streiks geschlossen. Im privaten Busverkehr sollen bis zu den nächsten Verhandlungen keine weiteren Warnstreiks stattfinden.
Erster Streik Anfang des Monats
Zuerst hatten die Busfahrerinnen und Busfahrer vom Freitag (8. März) bis zum Betriebsende in der Nacht von Sonntag auf Montag gestreikt. Betroffen waren die KVG in Kiel, Aktivbus in Flensburg, die Stadtwerke mobil in Lübeck und der Stadtverkehr in Neumünster. Private Busunternehmen, wie das Unternehmen Autokraft, fuhren hingegen.