Katholische Kirchen in Reinfeld und Großhansdorf schließen
Gründe dafür sind unter anderem die relativ geringe Gottesdienstbesucherzahl und der bauliche Zustand der Kirchen. Im Sommer sollen die letzten Gottesdienste stattfinden.
Bereits vor gut einem Jahr war hatte die Pfarrei die Schließung anvisiert. In einer Sitzung am Donnerstag haben der Kirchenvorstand und das Pfarrpastoralrat der Katholischen Pfarrei St. Ansverus den endgültigen Beschluss gefasst, die Gotteshäuser Heilig Geist in Großhansdorf und St. Marien in Reinfeld (beide Kreis Stormarn) zum Sommer zu schließen.
Finanzielle Notlage
Grund für diesen Schritt ist nach Angaben der Pfarrei eine finanzielle Notlage. Immer mehr Kirchenaustritte führen einerseits zu weniger Einnahmen durch Kirchensteuer, andererseits stünden hohe Ausgaben für Instandhaltungsarbeiten an. Kosten für große Gebäude, die an vielen Standorten wegen geringer Besucherzahlen nicht mehr benötigt werden. Dazu kommt laut Pfarrei eine angespannte personelle Situation des Pastoralteams.
Keine leichte Entscheidung
Niemandem im Kirchenvorstand oder Pfarrpastoralrat sei diese Entscheidungen leicht gefallen, sagte Pfarrer Christoph Scieszka. "Wir alle wissen, dass Kirchengebäude für viele Menschen ein Stück Heimat sind, doch wir sehen dazu keine Alternative." Trotzdem wolle man versuchen, auch künftig in der Gesellschaft präsent und für alle Menschen ansprechbar zu sein, so Scieszka weiter.
Letzter Gottesdienst in Reinfeld im Juni
Der letzte Gottesdienst in Reinfeld soll am Sonntag, den 16. Juni 2024 stattfinden. Im Anschluss ist ein Gemeindefest geplant. Die nächstgelegene katholische Kirche für die verbleibenden Gemeindemitglieder ist nach der Schließung die knapp zwölf Kilometer entfernte St. Vicelin Kirche in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn).
Letzter Gottesdienst in Großhansdorf im Juli
In Großhansdorf findet der letzte Gottesdienst voraussichtlich am Sonntag, den 7. Juli 2024 statt, ebenfalls mit anschließendem Gemeindefest. Das nächstgelegene katholische Gotteshaus ist hier rund fünf Kilometer entfernt in Ahrensburg (Kreis Stormarn). Nach den Sommerferien sei in Ahrensburg und Bad Oldesloe ein offizieller Begrüßungsgottesdienst geplant, so die Pfarrei.
13 von 22 Immobilien sollen dichtmachen
Die Schließung der beiden Kirchen ist wahrscheinlich erst der Anfang. 13 von 22 Immobilien will die Pfarrei nach eigenen Angaben im Norden der Kreise Stormarn und Herzogtum-Lauenburg aufgeben. Nur die Gotteshäuser in Mölln, Ratzeburg (beide Kreis Herzogtum-Lauenburg) und Ahrensburg (Kreis Stormarn) sollen erhalten bleiben.