Karneval in Marne: 20.000 Jecken sind los
Ausnahmezustand in Marne in Dithmarschen: "Marn hol fast" hieß es dort am Montag wieder. Rund 30 Wagen rollten beim Rosenmontagsumzug durch die Kleinstadt.
In Schleswig-Holstein überwiegen zwar - sagt man - die Karnevalsmuffel. Aber traditionell nicht in Marne: Dort gibt es seit rund einem halben Jahrhundert einen Rosenmontagsumzug. Die Kleinstadt gilt als Karnevalshochburg Schleswig-Holsteins - und so haben auch dieses Jahr traditionell um 14.11 Uhr die Jecken das Rathaus gestürmt. Danach ging es los für die rund 30 Umzugswagen, 17 Fußgruppen und einen Musikzug. Bonbons und Gummibärchentüten flogen - aber es wurden auch frisches Gemüse und sogar Kohlköpfe unter die Leute gebracht. Nach Einschätzung des Ordnungsamts feierten rund 20.000 Menschen, sagte ein Polizeisprecher. Die Lage auf den Straßen sei ruhig und friedlich. Einsatzkräfte hätten lediglich wegen übermäßigen Alkoholkonsums Hilfe leisten müssen.
Northvolt-Kritik auf einem der Mottowagen
In diesem Jahr konnte man unter anderem Wagen mit den Mottos "Sesamstraße", "Minions" und "Shaun das Schaf" bewundern. Aber auch Politisches war zu sehen: So nahmen auf einem der Wagen des Umzugs Karnevalisten den Bau einer Batteriefabrik des in eine Finanzkrise geraten schwedischen Unternehmens Northvolt bei Heide aufs Korn. "Die teuerste Sandkiste Deutschlands?", fragten sie mit Blick auf Förderungen.
Polizei kontrolliert - auch auf den Schleichwegen
Nach dem Umzug wird traditionell in den Kneipen oder Diskotheken weiter gefeiert, auch in den Partyzelten an der Kirche. Die Polizei rät dringend, das Auto stehen zu lassen. In der Nacht gibt es deshalb rund um Marne ausgedehnte Kontrollen - auch auf den Schleichwegen.
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