Immobilienpreise in SH weiterhin auf hohem Niveau
Der Immobilienmarkt in Schleswig-Holstein ist aus Käufersicht weiterhin angespannt: Die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser sind auch in diesem Jahr ungebrochen hoch.
Gründe für die hohen Immobilienpreise sei das allgemein zu geringe Angebot und eine gleichzeitig hohe Nachfrage nach einer eigenen Bleibe, so der Immobilienverband Nord (IVN) - und das trotz gestiegener Immobilienzinsen. Es gebe aber regionale Unterschiede, vor allem für Wohnungen und Häuser in beliebteren Regionen müssten Käufer tiefer in die Tasche greifen.
Eigentum am Meer attraktiver für Käufer
Besonders die Küstenregionen im Land seien sehr beliebt, sagt der Vorsitzende des IVN in Schleswig-Holstein, Carsten Henningsen: "Es ist natürlich so, dass es an der Küste immer am attraktivsten war und natürlich gibt es viele Menschen, die aus allen Teilen Deutschlands hierher ziehen, um ihren Ruhestand zu verbringen." Oft seien dies Käufer mit genug Eigenkapital, die keinen Kredit von einer Bank bräuchten.
In schwächeren Regionen in der Mitte Schleswig-Holsteins, beispielsweise am Geestrücken oder in der Eider-Region, hätten Interessierte etwas bessere Chancen: Die Lebensqualität sei ähnlich hoch, aber man könne sich noch Häuser "zu wirklich guten Preisen" kaufen, so Henningsen.
Lieber alt kaufen und sanieren, statt neu bauen
Laut Sparkassen-Finanzgruppe ist die Zahl der Immobiliendarlehen im vergangenen Jahr im Vorjahresvergleich um mehr als 40 Prozent zurückgegangen. Nach Einschätzung des IVN werde landesweit zu wenig neuer Wohnraum gebaut, unter anderem wegen der hohen Baukosten. Experten gehen inzwischen von mehr als 4.000 Euro pro Quadratmeter für einen Neubau aus. Ein 100 Quadratmeter großes neues Haus würde somit beispielsweise mehr als 400.000 Euro kosten - ohne Grundstück.
Außerdem beobachtet der Immobilienverband, dass sich viele mit dem Wunsch nach einem Eigenheim eher dafür entscheiden würden, ältere Häuser zu kaufen und selbst zu sanieren, um Kosten zu sparen.