GEOMAR zieht im September ans Kieler Ostufer
Ab September 2023 will das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel seinen Erweiterungsneubau am Seefischmarkt an der Schwentine beziehen - deutlich später als geplant.
Erst Bauverzögerungen wegen Corona und Lieferengpässe wegen des Krieges in der Ukraine - und 2022 dann auch noch ein Brand auf der Baustelle: Der GEOMAR-Neubau in Kiel stand unter keinem guten Stern. Fast zwei Jahrzehnte dauerten laut Direktorin Katja Matthes allein die Planungen, der Bau selbst noch einmal sieben Jahre. Umso mehr freuen sich nun alle Beteiligten über seine Fertigstellung. "Wir sind froh und stolz, ab diesem Herbst in unser neues Gebäude einziehen zu können", sagte Matthes bei einer Vorbesichtigung am Mittwoch.
Meeresforschung auf 15.500 Quadratmetern
Das Besondere am Neubau ist nach Angaben von Matthes, dass endlich verschiedene Forschungsabteilungen wortwörtlich unter einem Dach arbeiten können. Dank des Umzugs liegen dann alle Institute des GEOMAR vom West- und Ostufer an einem Standort. Auf rund 15.500 Quadratmetern und in 166 Laboren kann dann gemeinsam geforscht werden. "Es ist großartig, dass wir wirklich disziplinübergreifend - ohne die Förde dazwischen - gemeinsam tolle Forschungsprojekte anstoßen und durchführen können", so die Direktorin.
Seehundbecken bleibt an der Kiellinie
Das GEOMAR selbst bezeichnet den neuen Gebäudekomplex als "eine in Europa einzigartige Plattform der Meereswissenschaften". Von außen soll der Neubau an ein Schiff mit Segeln erinnern. Aktuell laufen noch letzte Bauarbeiten, bevor im Herbst rund 500 Mitarbeitende einziehen können. Das beliebte Seehundbecken wird aber an der Kiellinie am Westufer bleiben.
Bund trägt 90 Prozent der Kosten
Die Gesamtkosten für das Neubau-Projekt belaufen sich nach den Preissteigerungen auf rund 138 Millionen Euro - rund 19 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Finanziert wird das Projekt größtenteils vom Bund, nur zehn Prozent trägt das Land.