Warnstreiks im Norden: Am Montag geht es an Kliniken und Kitas weiter
Vor den Tarifverhandlungen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am kommenden Wochenende sind viele Mitarbeitende in Norddeutschland seit Tagen im Warnstreik. In dieser Woche gehen die Arbeitsniederlegungen weiter.
Für Montag hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Hamburg zu einem weiteren ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Von dem Ausstand sind unter anderem die Asklepios-Kliniken, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die Elbkinder-Kitas, die Stadtreinigung sowie die Hamburg Port Authority (HPA) betroffen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Zudem soll es am Montag einen Warnstreik an elf Flughäfen in Deutschland geben, darunter auch in Hamburg, Hannover und Bremen. In Hamburg wird der Flughafen bereits seit Sonntag bestreikt.
Müllabfuhr und Recyclinghöfe werden weiter bestreikt

Auch Müllabfuhr, Sperrmüllabfuhr, Reinigung sowie Recyclinghöfe und die mobilen Problemstoffsammlungen werden in Hamburg am Montag noch bestreikt. Bereits am Sonnabend hatten neun Recyclinghöfe wegen der Warnstreiks geschlossen. Vor anderen, wie dem in Bahrenfeld, bildeten sich lange Schlangen. An diesem gab es wie an denen in Wandsbek und Billbrook eine Notbesetzung. Das Gleiche gilt für Montag. Für Grünabfälle hat der Recyclinghof Sasel geöffnet. Die Stadtreinigung appellierte an die Hamburger, ihren Müll erst nach dem Warnstreik abzugeben. Die Stadtreinigung hatte im Vorfeld mitgeteilt, es sei sichergestellt, dass hygienisch bedenkliche Abfälle aus Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Kindertagesstätten entsorgt werden. Gelbe Säcke und Wertstofftonnen sollen ebenfalls abgeholt werden.
Niedersachsen: Auch wieder Kitas betroffen
In Niedersachsen und Bremen hat ver.di für diese Woche weitere Warnstreiks angekündigt. Am Donnerstag seien alle Bereiche des öffentlichen Dienstes betroffen, darunter Kitas, Bürgerämter, öffentlicher Nahverkehr, Abfallentsorgungsunternehmen und Kliniken. Am Mittwoch und Freitag kommt es laut Gewerkschaft zu weiteren Streiks in einzelnen Bereichen.
Mecklenburg-Vorpommern: "Druck durch die Warnstreiks hochfahren"
In Mecklenburg-Vorpommern wurde erst von Freitag an gestreikt. "Wir fangen jetzt erst an, den Druck durch die Warnstreiks hochzufahren", sagte ein ver.di-Sprecher. Schwerpunkte in Mecklenburg-Vorpommern waren neben Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Schleswig-Holstein: Streiks an Krankenhäusern, Kitas und Rettungsdiensten
Auch in Schleswig-Holstein waren am Freitag erneut Tausende Menschen dem Warnstreik-Aufruf von ver.di gefolgt. Das sei der Auftakt für diese Woche gewesen, "dann geht es richtig los - dann werden wir Bereiche aufrufen, die richtig viel Geld bringen", sagte ver.di-Sprecher Frank Schischefsky. Schwerpunkte seien der Gesundheitsdienst sowie der Sozial- und Erziehungsdienst, darunter Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Rettungsdienste. Auch Schwimmbäder und Theater könnten betroffen sein.
Schwerpunkt auf Branchen, in denen Frauen arbeiten
In der vergangenen Woche lag der Schwerpunkt des Streiks auf Branchen, in denen überwiegend Frauen beschäftigt sind, so ver.di. In der kommenden Woche sollen die Warnstreiks dann noch mal ausgeweitet werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rief für Dienstag zu einem landesweiten Warnstreik in kommunalen Kitas auf.
Mehr Lohn und Zuschläge für belastende Zeiten gefordert
Ver.di fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent - mindestens aber 350 Euro monatlich mehr - und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen.
Am Donnerstag, 13. März, plant ver.di Nord zentrale Veranstaltungen in Kiel, Rostock und Hannover. Die Tarifverhandlungen sollen vom 14. bis 16. März in Potsdam fortgesetzt werden. Verhandelt wird für etwa 2,5 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen.
