Fragment des Teppichs von Bayeux in Schleswig aufgetaucht
Während der NS-Zeit entnahm ein Textilarchäologe ein Fragment des Teppichs. Seitdem lagert das offenbar im Landesarchiv in Schleswig. Nun soll es zurück zum Wandteppich in die Normandie.
Es ist mehr als 900 Jahre alt: Im Schleswiger Landesarchiv (Kreis Schleswig-Flensburg) ist ein Fragment des Teppichs von Bayeux aufgetaucht. Der Wandteppich von Bayeux wurde im 11. Jahrhundert angefertigt, ist seit 2007 UNESCO-Weltdokumentenerbe und gilt als französisches Kulturgut.
Textilarchäologe entnahm Fragment während NS-Zeit
Das in Schleswig entdeckte Teppichstück kam laut dem Landesarchiv im Zweiten Weltkrieg nach Schleswig-Holstein. Es gehört demnach zum Nachlass des schleswig-holsteinischen Textilarchäologen Karl Schlabow (1891-1984). Gemeinsam mit einer Wissenschaftlergruppe der SS-Einrichtung "Deutsches Ahnenerbe" vermaß er demnach ab 1941 den Teppich. Dabei wurde laut Landesarchiv ein Stück von der Unterseite des Teppichs entnommen.
DinA6 große Glasplatte mit Fasern
Optisch ist der Fund aus Schleswig nicht so spektakulär: Es handelt sich laut Landesarchiv um eine etwa DIN-A6-große Glasplatte mit einzelnen Fasern aus dem Teppich.
Ganzer Teppich in Normandie ausgestellt
Der Teppich ist etwa 70 Meter lang und 50 Zentimeter breit, wie die Tapisserie des Bayeux, das Teppichmuseum in der Normandie, auf seiner Webseite mitteilt. Dort können Besucherinnen und Besucher den Teppich ansehen. Der Teppich besteht vor allem aus Leinen und zeigt die Landung von Normannen aus Frankreich in England im Jahr 1066 in vielen verschiedenen Einzelszenen.
Fasern reisen nach Frankreich zurück
Da der Teppich von Bayeux als französisches Kulturgut gilt, soll das in Schleswig gefundene Fragment laut Landesarchiv in diesem Jahr an Frankreich zurückgegeben werden. Hintergründe zu dem Fund will das Landesarchiv auf einem Pressetermin am 25. März bekannt geben.
