Eine Million Euro für die Tafeln in Schleswig-Holstein
Immer mehr Menschen in Schleswig-Holstein sind laut Landesregierung auf die Tafeln angewiesen. Um die Einrichtungen zu unterstützen, hat die Landesregierung ein Förderprogramm aufgesetzt.
Die Tafeln im Land stehen aus Sicht von Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) vor riesigen Herausforderungen. "Die Anzahl der Kundinnen und Kunden steigt in den letzten Jahren immer weiter an, während die Lebensmittelspenden an viele Einrichtungen zurückgehen", so die Ministerin. Eine Million Euro soll das Förderprogramm jährlich insgesamt umfassen. Weil es sich um eine Projektförderung handelt, müssen die entsprechenden Haushaltsmittel aber in jedem Jahr neu beschlossen werden, heißt es aus dem zuständigen Sozialministerium.
Geld soll für Sanierungen und Lebensmittelspenden fließen
Die eine Hälfte der eine Million Euro im Fördertopf ist laut Sozialministerium dafür gedacht, dass Tafeln ihre Räume sanieren und modernisieren können oder auch um sie barrierefrei auszubauen. Die anderen 500.000 Euro sollen den Tafeln dabei helfen, neue Ehrenamtliche zu finden und mehr Lebensmittelspenden zu generieren. Denn gerade die seien in der Vergangenheit immer knapper geworden, berichtet Frank Hildebrandt vom Landesverband der Tafeln in Schleswig-Holstein.
Hoffnung: Aufnahmestopps bei Tafeln könnten gelockert werden
Bei einigen Tafeln, zum Beispiel bei der in Kiel, gilt deshalb seit einiger Zeit ein Aufnahmestopp. Damit man den bisherigen Kundinnen und Kunden "ein halbwegs ausreichendes Angebot unterbreiten kann", erklärt Hildebrandt: "Es macht ja wenig Sinn, wenn jetzt jeder bloß noch ein Äpfelchen und zwei oder drei Scheiben Brot kriegt." Er begrüßt das Förderprogramm deshalb und hofft jetzt, dass die Aufnahmestopps bald wieder gelockert werden können. Außerdem sieht er die Möglichkeit, dass Tafeln beispielsweise in Photovoltaikanlagen investieren, um die eigenen Energiekosten zu senken.
Förderung wurde schon 2022 gut angenommen
Auch 2022 hatte es Geld vom Land für die Tafeln gegeben: 500.000 Euro waren es laut Sozialministerium damals. Gedacht, um die verstärkte Inanspruchnahme von Geflüchteten aus der Ukraine abzufedern. Die Mittel wurden damals fast alle aufgebraucht.