Bild von Händen einer Frau, die sich eine Crack-Pfeife anzündet. © dpa picture alliance/epd-bild Foto: Peter Juelich
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AUDIO: Drogenberatungsstellen: Crack und polytoxer Konsum als größte Probleme (1 Min)

Drogenberatungsstellen in SH warnen vor steigendem Mischkonsum

Stand: 12.07.2024 07:28 Uhr

Laut einiger Suchthilfe-Einrichtungen in Schleswig-Holstein steigt der Mischkonsum von mehreren Drogen - mit teils lebensgefährlichen Folgen. Die Landesstelle für Suchtfragen fordert Maßnahmen zur Schadensminimierung.

Suchthilfe-Einrichtungen im Land berichten, dass immer mehr Drogenabhängige von gleich mehreren Substanzen abhängig sind. Der Kieler Drogenhilfeverein Odyssee berichtet, dass offenbar bei vielen Konsumenten die Hemmschwelle gesunken sei, alle möglichen verfügbaren Substanzen auszuprobieren. Schätzungsweise 90 Prozent der Abhängigen dort betreiben Mischkonsum: Sie nehmen etwa aufputschendes Crack und danach sogenannte Downer, wie Opiate, um wieder runterzukommen. Das kann unter Umständen lebensgefährlich sein und macht den Entzug deutlich schwieriger.

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Polytoxer Konsum kann lebensgefährlich sein

Der Leiter des Suchthilfezentrums Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg) sagt, dass der "polytoxe Konsum" seit Jahren ein zunehmendes Problem ist und viele Betroffene gar nicht mehr in der Lage seien, in die Beratungsstelle zu kommen. Die Suchtberatung der Diakonie in Dithmarschen geht deshalb von einer "schwer einzuschätzenden Dunkelziffer" aus.

Kieler Verein erlebt Crack als neue "Hauptdroge"

Crack wird für viele Beratungsstellen im Land zu einer immer größeren Herausforderung, wie die Suchthilfe CliC in Lübeck berichtet. Die Droge sorgt für einen kurzen, intensiven Rausch und viele Süchtige verwahrlosen innerhalb kurzer Zeit. Der Vorsitzende von CliC, Uwe Krimpe, betont, dass es viel Manpower und zusätzliche Ressourcen brauche, um Crack-Süchtige zu therapieren, die zudem von anderen Substanzen abhängig sind. Laut dem Kieler Verein Odyssee hat Crack bei denen, die dort in die Beratungsstelle kommen, andere Substanzen als Hauptdroge verdrängt.

Die Landesstelle für Suchtfragen fordert deshalb "Maßnahmen zur Schadensminimierung" in den Städten und Kommunen. Das könnten weitere Drogenkonsumräume und zusätzliche Entgiftungsplätze in Krankenhäusern sein.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 12.07.2024 | 07:00 Uhr

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