Bildungsticket in SH: Für 29 statt 49 Euro durch Deutschland
Ab April 2024 will die Landesregierung ein einheitliches Angebot schaffen. Davon profitieren vor allem Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster. Auch Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und Azubis können dann überall das Angebot nutzen.
Seit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 sparen einige Eltern viel Geld: Oft mussten sie vorher rund 100 Euro pro Monat ausgeben, wenn ein Kind die Oberstufe in einer zehn Kilometer entfernten Schule besucht. Das Deutschlandticket kostet nur 49 Euro. Zudem bieten viele Kreise seit den Sommerferien vergünstigte oder sogar kostenlose Deutschlandtickets an. Sie gelten nicht nur auf dem Weg zur Schule, sondern bundesweit im gesamten öffentlichen Nahverkehr. Allerdings gibt es in Schleswig-Holstein bisher einen Flickenteppich an Regelungen. Die Landesregierung hat nun angekündigt, ein Bildungsticket ab April 2024 für maximal 29 Euro in ganz Schleswig-Holstein einzuführen.
Für alle bis Klasse 13 - auch in den kreisfreien Städten
Darüber freuen sich vor allem Eltern und Kinder in den kreisfreien Städten. Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster konnten bisher aus regulatorischen Gründen keine Zuschüsse für die Schülerbeförderung zahlen. Laut Wirtschafts- und Verkehrsministerium steht Bildungsticket in Zukunft "für alle Schüler von allgemeinbildenden Schulen inklusive der Dänischen Schulen, von Klasse 1-13, ohne Einschränkungen bei der Entfernung" zur Verfügung. Bei Berufsschulen sind nur die Azubis ohne Arbeitgeber in der so genannten "überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung" berechtigt, da ansonsten das Jobticket die Aufgabe erfüllen soll.
Ohne Deutschlandticket kein Bildungsticket
Noch offen ist, ob die Kreise ihre zum Teil noch günstigeren Angebote aufrechterhalten. Laut Wirtschafts- und Verkehrsministerium sollen die 29 Euro ein Höchstpreis sein. Die Gesamtkosten des neuen Tickets hat ein Gutachter auf 30 Millionen Euro geschätzt. Allerdings betont das Ministerium: "Ohne die Fortführung des Deutschlandtickets kann auch das Bildungsticket nicht in dem geplanten Modell umgesetzt werden." Über die künftige Kostenverteilung zwischen Bund und Ländern wird derzeit gerungen.