Bildungsproteste auch in Kiel: 500 Menschen demonstrieren
In rund 30 Städten in ganz Deutschland gingen am Sonnabend Menschen auf die Straße, um gegen Mängel im Bildungssystem zu protestieren. Sie fordern unter anderem ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro.
In Kitas und Schulen im Land fehlt Personal, Unterricht fällt aus und jedes Jahr verlassen laut Statistischem Bundesamt knapp 2.000 junge Menschen in Schleswig-Holstein die Schule ohne Abschluss. Dafür, dass sich das ändert, demonstrierten rund 500 Menschen am Sonnabend in Kiel. Sie zogen vom Gewerkschaftshaus zum Bootshafen, wo am Nachmittag eine Abschlusskundgebung stattfand.
GEW: Entlastung und Ausbildungsoffensive
Die Aktion ist Teil eines bundesweiten Bildungsprotestes, zu dem das Bündnis "Bildungswende jetzt!" aufgerufen hatte. In dem Bündnis fordern Gewerkschaften, Bildungsverbände sowie Eltern- und Schülervertretungen unter anderem ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Kitas und Schulen. Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Astrid Henke, kritisierte, Einsparungen bei der Bildung gingen immer zu Lasten der Schwächsten. Deshalb müssten bessere Bedingungen her.
Neben einer Entlastung brauche es dabei aber auch eine Ausbildungsoffensive. "Wir brauchen viel mehr Erzieherinnen und Erzieher und Lehrkräfte", sagte Henke. Perspektivisch würden bundesweit über 500.000 Lehrkräfte fehlen.