Bezahlkarte für Geflüchtete vor der Einführung in SH
Noch im Dezember soll in Schleswig-Holsteins Erstaufnahmeeinrichtungen die Bezahlkarte für Geflüchtete eingeführt werden. Im kommenden Jahr soll das Konzept dann auch auf die Kreise und kreisfreien Städte ausgeweitet werden.
Im März hatte die Bundesregierung die Einführung der Bezahlkarte beschlossen. Das Land Schleswig-Holstein verschickt die Bezahlkarten gerade an seine Erstaufnahmeeinrichtungen. Im Laufe des Monats sollen sie dann dort an die Geflüchteten verteilt werden. Danach werden die Karten auch schrittweise an die Kreise und kreisfreien Städte verschickt. Bis Ende des ersten Quartals 2025 soll die Bezahlkarte dann landesweit im Einsatz sein.
Weniger Verwaltungsarbeit und Auslandsüberweisungen
Ziel ist es laut Sozialministerium, vor allem die Verwaltungsarbeit zu reduzieren. Bisher müssen die Behörden das Geld von der Bank abholen, es mit dem Leistungsbescheid in Briefumschläge stecken und persönlich in die Gemeinschaftsunterkünfte bringen, um es dann unter Vier-Augen-Prinzip auszuzahlen. Neben dem Verwaltungsaufwand sollen mit der Bezahlkarte auch Überweisungen in Heimatländer vermieden werden.
Bezahlkarten nicht überall einsetzbar
Der Verein Pro Asyl kritisiert, dass Geflüchtete mit den Karten nicht überall bezahlen können: Zum Beispiel auf Wochenmärkten, kleineren Lebensmittelläden oder Bäckereien. Geflüchtete hätten zwar die Möglichkeit mit der Bezahlkarte 50 Euro pro Monat in bar abzuheben. Das sei allerdings viel zu wenig.