MV will Bezahlkarte für Asylbewerber noch in diesem Jahr einführen
Nach monatelangen Verhandlungen will Mecklenburg-Vorpommern noch in diesem Jahr die Bezahlkarte für Asylbewerber einführen. Allerdings soll diese zunächst nur für Bewohner der beiden Erstaufnahmeeinrichtungen gelten.
Die Landesregierung will nach monatelangen Verhandlungen noch in diesem Jahr die Bezahlkarte für Asylbewerber in Mecklenburg-Vorpommern einführen. Allerdings soll sie zunächst nur in den beiden Erstaufnahmeeinrichtungen in Stern-Buchholz bei Schwerin und Nostorf-Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim) gelten.
930 Bewohner sollen Bezahlkarte bekommen
Rund 930 Menschen sind zurzeit in den beiden zentralen Einrichtungen untergebracht. Statt mit Bargeld sollen sie in Zukunft Dinge des täglichen Bedarfs mit der Bezahlkarte zahlen können. Pro Monat stehen ihnen dafür zwischen 117 und 184 Euro zur Verfügung.
Die 6.500 Bewohner in den Gemeinschaftsunterkünften der Kreise und der Städte Schwerin und Rostock müssen allerdings noch warten. Für die Anpassung der Bezahlkarte an die IT-Systeme der Kreise und Städte müssen die Aufträge gesondert ausgeschrieben werden. Der Landkreistag rechnet damit, dass die Bezahlkarte für sie im nächsten Frühjahr eingeführt wird.
Daniel Peters (CDU): Rot-Rot will die Bezahlkarte sabotieren
Die Karte soll der Verwaltung die Arbeit bei der Auszahlung erleichtern, Überweisungen ins Ausland sollen jedoch nicht möglich sein. CDU-Fraktionschef Daniel Peters spricht von einem "Murksmodell". Rot-Rot habe den Sonderweg bei der Einführung der Karte mit den besonderen Bedürfnissen der Landkreise begründet, die nun aber doch außen vor blieben. Damit dränge sich Peters zufolge der Eindruck auf, Rot-Rot wolle die Bezahlkarte "politisch mit voller Absicht" sabotieren.