Asklepios Klinik Bad Oldesloe: Notaufnahme bleibt - vorerst
Eine Kreisstadt ohne ein Krankenhaus mit Notaufnahme? In Bad Oldesloe sah es einige Zeit genau danach aus. Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein könnte das Asklepios-Krankenhaus nun doch als Notfallversorger erhalten bleiben.
Es war keine gute Nachricht für Bad Oldesloe und den Kreis Stormarn: Im November 2023 verkündete die Betreiberfirma der Klinik Bad Oldesloe Pläne, die Chirurgie des Krankenhauses zu schließen. Zu wenige Notfälle und geplante Operationen seien der Grund, so der Krankenhauskonzern Asklepios damals. Die resultierende Folge: Mit der geplanten Schließung würde das Krankenhaus die Mindestanforderungen an eine Notaufnahme nicht mehr erfüllen - und damit aus der Notfallversorgung fallen.
Gespräche mit Ministerium: Notaufnahme bleibt mindestens bis Sommer
Am Donnerstag trafen sich nun Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Justiz und Gesundheit sowie des Asklepios-Konzerns. Mit positivem Ergebnis: "Wir werden die Chirurgie und damit auch die Notaufnahme bis auf weiteres geöffnet halten", so Klinikleiter Guido Lenz. Die Rede sei dabei von mindestens Juni 2024, bis dahin hofft die Klinikleitung eine Umstrukturierung abgeschlossen zu haben. Man habe sich mit dem Ministerium darauf verständigt, das Krankenhaus als "Spezialversorger" ausrichten zu wollen.
Gemeint ist damit das Herzzentrum, welches der Klinikbetreiber Asklepios hier gerne einrichten würde. Als Spezialversorger kann ein Krankenhaus einzelne Bereiche aus der Notfallversorgung ausklammern - und ein Herzzentrum brauche eben nicht zwingend eine Chirurgie, so Lenz. Bis vor kurzem hieß es noch, die Bad Oldesloer Unfallchirurgie und damit auch die Notaufnahme als ganzes, würden zum 1. Februar 2024 den Betrieb einstellen.
Ministerium erwartet Anträge
Auch für das Gesundheitsministerium in Kiel verliefen die neuesten Gespräche mit Asklepios laut Ministeriumssprecher "hilfreich und konstruktiv". Man werde über Anträge zur Neuausrichtung im entsprechenden Ausschuss beraten und entscheiden. Diese müssten vom Klinik-Konzern aber überhaupt erst eingereicht werden. Bis dahin zeigt man sich auch hier erleichtert, dass die Notaufnahme für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Stormarn vorerst wie gewohnt erhalten bleibt.
Landrat: "Endlich Planungssicherheit für uns"
Ähnlich sieht es auch Stormarns Landrat Henning Görtz (CDU). "Diese Entscheidung gibt uns und den Menschen im Kreis endlich wieder etwas Planungssicherheit." Man habe in den letzten Wochen fast meinen können, Asklepios und das Ministerium würden sich den schwarzen Peter gegenseitig zu schieben. Es bleibe natürlich abzuwarten, wie es im Sommer dann tatsächlich weitergehe, so Görtz.