Air Defender 2023: Die ersten Flugzeuge landen in SH
Optimal vorbereitet sein für das Szenario "NATO-Bündnisfall": Das ist das Ziel der Übung, die mit der Ankunft der ersten Flugzeuge ihre Schatten voraus wirft. Kritik an Air Defender kommt von der Linkspartei.
Die beispiellose Luftoperationsübung Air Defender 23 startet offiziell zwar erst am 12. Juni, doch schon jetzt sind die ersten Flugzeuge auf den Fliegerhorsten Schleswig-Jagel (Kreis Schleswig-Flensburg) und Hohn (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gelandet. Am Dienstag kam gegen 16.45 Uhr in Jagel ein amerikanisches Transportflugzeug des Typs C-17 an - mit 32 Passagieren und technischem Gerät an Bord. Am Mittwochmorgen ist nach Angaben der Luftwaffe ein Kampfjet vom Typ F18 im nahegelegenen Hohn gelandet.
Karte: Flugverbote über Schleswig-Holstein
Vom 12. bis zum 23. Juni nehmen die beiden Flugplätze Hohn und Jagel eine Schlüsselrolle bei der größten Verlegeübung seit Bestehen der NATO ein. Von hier aus starten die meisten Kampfjets zu gemeinsamen Manövern über Norddeutschland. Über weiten Teilen Schleswig-Holsteins wird ein Übungsluftraum eingerichtet, der für den zivilen Flugverkehr in bestimmten Flughöhen zwischen 16 und 20 Uhr gesperrt werden wird.
Linke: "Militärische Drohgebärden"
25 Nationen beteiligen sich an den Operationen, bei der das Militärbündnis den Bündnisfall probt - also den Fall, das eines der NATO-Mitgliedsländer nach einem Angriff verteidigt werden muss. Die Logistik wird vor allem über Wunstorf in Niedersachen abgewickelt. Auch dort sind am Dienstag die ersten Maschinen und Soldaten aus den USA angekommen.
Kritik an der Großübung hatte der verteidigungspolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Die Linke, Ali Al-Dailami, geäußert: "Die Vorwärtsstationierung an die Ostflanke der NATO ist das falsche Signal. Ich lehne die Politik der militärischen Drohgebärden und Machtdemonstrationen grundsätzlich ab", teilte der Linken-Politiker mit.