Der Arzt und Unternehmer Dr. Winfried Stöcker Stoecker hält auf Einladung der AFD einen Vortrag im voll besetzten Rathaus Saal im Hamburger Rathaus zum Thema der Corona Politik und seinem nicht zertifizierten Corona Impfstoff. © picture alliance / ABBfoto
Der Arzt und Unternehmer Dr. Winfried Stöcker Stoecker hält auf Einladung der AFD einen Vortrag im voll besetzten Rathaus Saal im Hamburger Rathaus zum Thema der Corona Politik und seinem nicht zertifizierten Corona Impfstoff. © picture alliance / ABBfoto
Der Arzt und Unternehmer Dr. Winfried Stöcker Stoecker hält auf Einladung der AFD einen Vortrag im voll besetzten Rathaus Saal im Hamburger Rathaus zum Thema der Corona Politik und seinem nicht zertifizierten Corona Impfstoff. © picture alliance / ABBfoto
AUDIO: Lübecker Unternehmer Stöcker spendet AfD 1,5 Millionen Euro (1 Min)

AfD-Bundestagwahlkampf: Winfried Stöcker spendet 1,5 Millionen Euro

Stand: 22.01.2025 13:29 Uhr

Vor der Bundestagswahl spendet der Lübecker Unternehmer Winfried Stöcker der AfD 1,5 Millionen Euro. Das geht aus der Großspender-Liste des Bundestages hervor. Stöcker ist aktuell Besitzer des Lübecker Flughafens.

In der Tabelle der Bundestagsverwaltung befinden sich alle Spenden über 35.000 Euro an Parteien. Seit Dienstag enthält sie auch den Hinweis auf die Spende Stöckers, die demnach am gleichen Tag der Verwaltung gemeldet worden war. Der Gründer des Labordiagnostika-Herstellers Euroimmun lebt in Groß Grönau (Herzogtum Lauenburg). Laut "Spiegel" handelt es sich um die größte Einzelspende, die die in Teilen rechtsextreme AfD jemals erhalten hat.

Für Stöcker ist es nicht die erste Parteispende: Bereits 2019 unterstützte er die AfD mit 20.000 Euro.

Winfried Stöcker: Wegen nicht zugelassenem Impfstoff verurteilt

Lübeck: Der «Euroimmun»-Gründer Winfried Stöcker sitzt vor dem Sitzungssaal im Amtsgericht vor Beginn seines Prozesses wegen eines Strafbefehls für eine Impfaktion mit einem eigenen Corona-Impfstoff im November 2021. © dpa Bildfunk Foto: Marcus Brandt
Stöcker ist Mediziner, Unternehmer und nun auch AfD-Großspender im Bundestagswahlkampf. (Archivbild)

Der Mediziner Stöcker ist 77 Jahre alt. Seine Firma Euroimmun verkaufte er 2017. Im Zuge der Corona-Pandemie geriet Stöcker in die Kritik, nachdem er im November 2021 einen eigens entwickelten und nicht zugelassenen Corona-Impfstoff auf dem Gelände seines Flughafens angeboten hatte. Behörden hatten die illegale Impfaktion gestoppt. Er wurde vom Amtsgericht Lübeck im vergangenen Juni zu einer Geldstrafe von 250.000 Euro verurteilt. Stöcker legte gegen das Urteil Berufung ein.

Vorwürfe wegen Rassismus und Sexismus

2017 war der Lübecker mit seiner Weihnachtsansprache an seine Mitarbeitenden aufgefallen. Darin kritisierte der Unternehmer unter anderem gegen die "MeToo"-Bewegung. In einer Passage heißt es außerdem: "Wir haben so viele nette Jungs und Mädchen in der Firma, geht ran, egal ob Ihr Vorgesetzte seid oder nicht, es kommt nur darauf an, dass Ihr das Mädchen oder den Jungen liebt.“ 2015 hatte Stöcker Geflüchtete unter anderem als "reisefreudige Afrikaner" bezeichnet. In einem seiner Immobilien sollte 2014 ein Benefizkonzert für Geflüchtete stattfinden. Stöcker sagte die Veranstaltung ab, weil er Asylmissbrauch nicht unterstützen wolle.

Stöckers Unternehmen spendete früher an die Uni Lübeck

Für sein Interview zur Flüchtlingsdebatte hatte es unter anderem Kritik von der Universität zu Lübeck gegeben. Stöcker strich daraufhin alle Gelder an die Uni. Mit seinem Unternehmen Euroimmun hatte er die Hochschule bis dahin jährlich mit 1,5 Millionen Euro unterstützt. Bis heute ist der Unternehmer Honorarprofessor an der Uni. Nach seinen Äußerungen in der Weihnachtsansprache 2018 hatte das Präsidium versucht Stöcker die Professur abzuerkennen. Rechtlich war das aber nicht möglich.

Weitere Informationen
Lübeck: Der «Euroimmun»-Gründer Winfried Stöcker (l) sitzt neben seinen Rechtsanwälten Wolfgang Kubicki (r), FDP-Politiker und Vizepräsident des Deutschen Bundestages, sowie Manfred Parigger im Sitzungssaal im Amtsgericht zu Beginn eines Prozesses wegen eines Strafbefehls für eine Impfaktion mit einem eigenen Corona-Impfstoff im November 2021 © dpa Bildfunk Foto: Marcus Brandt

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 22.01.2025 | 07:00 Uhr

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