Verbot von Grundschleppnetzen: Özdemir stärkt Krabbenfischer
In der Diskussion um EU-Pläne für ein Verbot der Grundschleppnetz-Fischerei in Meeresschutzgebieten hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) den Krabbenfischern den Rücken gestärkt.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigten, dass die Krabbenfischerei im Vergleich zu anderen Grundschleppnetz-Fischereien schonender für den Meeresboden sei, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Netze seien vergleichsweise leicht und würden auf feinerem Untergrund eingesetzt. Dadurch erholten sich der Meeresboden und die dort vorkommenden Arten schneller als beispielsweise beim Grundschleppnetz-Fischen von Plattfischen.
"Unterschiedliche Arten der Fischerei unterschiedlich betrachten"
"Pauschale Verbote führen in eine Sackgasse, aus der die Krabbenfischer nicht wieder rauskommen", sagte Özdemir. Deswegen müssten die Auswirkungen der unterschiedlichen Fischereien auf die Umwelt differenziert betrachtet werden. Einig mit der EU-Kommission ist sich der Grünen-Politiker dagegen darin, dass die Meere besser geschützt werden müssen. Nord- und Ostsee seien in einem schlechten Umweltzustand - "da gibt es kein Vertun". Die Bemühungen, Fischerei nachhaltiger zu machen, müssten deshalb verstärkt werden, so Özdemir. Dazu gehörten auch umweltfreundlichere Regeln für Grundschleppnetze.
Fischer protestieren gegen EU-Pläne
Die EU-Kommission will das Fischen mit Netzen, die den Meeresgrund berühren, in Schutzgebieten bis spätestens 2030 verbieten. Ein kürzlich vorgelegter Aktionsplan für nachhaltigere Fischerei sah vor, dass erste Maßnahmen bereits im Frühjahr 2024 feststehen. Dagegen hatte sich in Norddeutschland großer Widerstand formiert.