Landgericht Verden: Prozess gegen Daniela Klette startet im März
Die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette muss sich vor Gericht verantworten. Das Landgericht Verden hat am Dienstag offiziell das Verfahren gegen die 66-Jährige eröffnet.
Der Prozess soll am 25. März in den Räumlichkeiten des Oberlandesgerichts Celle beginnen, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Verden dem NDR Niedersachsen. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" den Termin genannt. Aus Platzgründen kann die Verhandlung nicht im Landgericht Verden stattfinden - dort ist keiner der Gerichtssäle groß genug, wie Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) im Oktober bekannt gab.
Klette soll Geldtransporter und Supermärkte überfallen haben
Klette wird vorgeworfen, in 13 Fällen in Niedersachsen und anderen Bundesländern gemeinsam mit ihren flüchtigen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub Geldtransporter und Supermärkte überfallen zu haben, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Zwischen 1999 und 2016 sollen Daniela Klette und ihre beiden Komplizen insgesamt 2,7 Millionen Euro erbeutet haben.
Klette ist auch wegen versuchten Mordes angeklagt
Die größte Summe sollen sie dabei bei ihrem letzten Überfall auf einen Geldtransporter in Cremlingen (Landkreis Wolfenbüttel) geraubt haben - allein dabei 1,38 Millionen Euro. Mit dem erbeuteten Geld hätten die drei ihren Lebensunterhalt im Untergrund finanziert - so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Weil bei einem Überfall in Stuhr bei Bremen im Jahr 2015 auch Schüsse fielen, ist Daniela Klette auch des versuchten Mordes angeklagt. Sie selbst soll bei allen Taten das Fahrzeug der Täter gefahren haben.
Festnahme in Berlin, Haft in Vechta
Die 66-jährige Klette war von der Staatsanwaltschaft Verden und dem Landeskriminalamt Niedersachsen im Februar vergangenen Jahres in einer Wohnung in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. Dort lebte sie unter dem Namen Claudia. In ihrer Wohnung wurden zahlreiche Waffen sichergestellt und DNA-Spuren ihrer beiden Komplizen. Seitdem sitzt sie in Untersuchungshaft in der JVA für Frauen in Vechta. Ihre beiden Komplizen werden weiter gesucht. Spuren und Hinweise auf die Männer gab es immer wieder - beispielsweise in Hamburg.
Terror-Verfahren ist abgetrennt und läuft in Karlsruhe
Das Terror-Verfahren - unter anderem wegen des Sprengstoffanschlags auf die JVA Weiterstadt 1993 - ist abgetrennt und wird von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe geführt.