Statement aus JVA: Ex-RAF-Terroristin Klette bestreitet Mordversuche
Seit Monaten sitzt Daniela Klette in der JVA Vechta. In einem Statement hat sich die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin zu Wort gemeldet - und bestreitet, Mordversuche begangen zu haben. Die Anklage sieht das anders.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden verwies am Freitag gegenüber dem NDR Niedersachsen auf konkrete Tatumstände, wegen derer der Vorwurf des versuchten Mordes erhoben worden sei. Als Beispiel nannte er einen versuchten Raubüberfall auf einen Geldtransporter in Stuhr(Landkreis Diepholz) im Juni 2016. Dabei sei mit einem Schnellfeuergewehr in die Beifahrertür geschossen worden - und so der Tod eines dort sitzenden Zeugen billigend in Kauf genommen worden sein, so der Sprecher.
Sturmgewehr in Klettes Wohnung
Die Behörden gehen davon aus, dass Daniela Klette sowie ihre mutmaßlichen einstigen RAF-Genossen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub an dem Überfall beteiligt waren. Nach Klettes Festnahme Ende Februar hatten Ermittler in ihrer Berliner Wohnung ein Sturmgewehr gefunden. Dieses soll laut einem Medienbericht bei dem Überfall in Stuhr genutzt worden sein.
Klette: "Staatsanwaltschaft konstruiert Geschichte"
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte am Donnerstag über das Statement von Klette berichtet. Die 65-Jährige bestreitet darin, Mordversuche begangen zu haben. "Die Staatsanwaltschaft Verden konstruiert eine Geschichte, nach der ich sowie Volker Staub und Burkhard Garweg eine skrupellose Bande gewesen sein sollen", wird Klette zitiert. Dabei würde behauptet, dass sie bereit gewesen sein, Menschen zu töten. Klette sieht das anders: "Für Menschen aus der Geschichte der revolutionären Linken in der BRD wäre dies niemals infrage gekommen."
Garweg und Staub weiter auf der Flucht
Die Anklage gegen Klette könnte im Herbst erhoben werden. Zuständig für den Prozess wäre dann das Landgericht Verden. Nach Garweg und Staub, die beide über Jahrzehnte mit Klette untergetaucht waren, wird weiter gefahndet.