Mutmaßlicher RAF-Terrorist Burkhard Garweg in Hamburg gesichtet?
Der Ex-RAF-Terrorist Burkhard Garweg soll in Hamburg gesehen worden sein. Laut dem Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen haben mehrere Personen Hinweise zu dem 56-Jährigen gegeben.
Der gesuchte mutmaßliche RAF-Terrorist soll demnach Ende Oktober in der Hansestadt gesichtet worden sein. Die Hinweise seien "plausibel und glaubhaft" - vor allem, da sie von mehreren Menschen stammen würden, sagte ein Sprecher des LKA. Der 56-Jährige hat den Angaben zufolge in seiner Jugendzeit in Hamburg gelebt. Radikalisiert habe sich Garweg in der damals linken Hausbesetzer-Szene in der Hafenstraße auf St. Pauli. Er soll auch Herausgeber einer linken Zeitung gewesen sein. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Burkhard Garweg soll als Fotograf gearbeitet haben
Unabhängig von den Sichtungen soll Garweg nach Angaben des LKA-Sprechers zwischen 2016 und Anfang 2024 als Fotograf oder Assistent eines Fotografen gearbeitet haben. Der 56-Jährige hat demnach eine Fotografen-Ausbildung in Berlin absolviert. Dort hatte Garweg zeitweise unter dem Decknamen Martin in einem Bauwagen gelebt. Der mutmaßliche RAF-Terrorist könnte laut LKA zahlreiche Verhältnisse mit Frauen gehabt haben - 2008 soll er etwa mit einer Frau in Berlin-Neukölln zusammengelebt haben. Zuletzt hatte sich eine Frau namens "Karin" an die Ermittler gewandt. Sie soll diejenige sein, die Burkhard Garweg in einem vom LKA veröffentlichten Handyvideo anspricht.
Suche nach Ex-RAF-Terroristen
Seit der Festnahme der Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette Ende Februar in Berlin fahnden die Behörden verstärkt nach ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub. Das Trio steht im Verdacht, von 1999 bis 2016 diverse Raubüberfälle begangen zu haben - die meisten davon in Niedersachsen. Seit 2015 ermitteln daher die Staatsanwaltschaft Verden und das LKA gegen das mutmaßliche Ex-RAF-Trio wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes. Klette, Staub und Garweg gehörten der sogenannten dritten Generation der RAF an. 1998 hatte sich die RAF für aufgelöst erklärt. Ihre Mitglieder hatten mehr als 30 Menschen getötet.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, Garweg habe im Stadtteil Altona als Fotograf oder Assistent eines Fotografen gearbeitet. Diese Tätigkeit steht allerdings in keinem Zusammenhang mit den möglichen Sichtungen, sondern liegt länger zurück. Wir haben die Stelle entsprechend korrigiert.