Ex-RAF-Terrorist: Videos mit Burkhard Garweg aufgetaucht
Ermittler haben zwei Videos sichergestellt, in denen der untergetauchte Ex-RAF-Terrorist Burkhard Garweg zu sehen und zu hören ist. Das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) will Aufnahmen daraus kommende Woche veröffentlichen.
Wie das LKA dem NDR Niedersachsen am Freitag bestätigte, ist eines der Videos in einer Wohnung in Hildesheim aufgenommen worden. Aus diesem Material sollen zwei Screenshots veröffentlicht werden. Auf einem zweiten, in Berlin aufgenommenen Video soll zusätzlich Garwegs Stimme zu hören sein. "Man sieht ihn da in der Gestik, Mimik und Haptik", sagte der Sprecher des LKA Philipp Hasse am Freitag. Die Videosequenzen seien bei der Auswertung sichergestellter Beweismittel entdeckt worden, teilte das LKA dem NDR mit. Sie stammten aus den Durchsuchungen im Februar und März in Berlin, die die Ermittler im Rahmen der Fahndung nach Garweg und seinen mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub sowie der bereits festgenommenen Daniela Klette durchgeführt hätten. Wann die Aufnahmen gemacht wurden, sagte die Polizei nicht. Zuerst hatte der "Spiegel" über die neuen Beweismittel berichtet.
LKA: "Wir erhoffen uns neue Hinweise"
Das LKA will den Angaben zufolge nun zusammen mit der Staatsanwaltschaft Verden eine neue Öffentlichkeitsfahndung starten. "Wir erhoffen uns neue Hinweise, die Rückschlüsse auf den Aufenthaltsort von Burkhard Garweg geben", sagte Hasse. Es gehe aber auch um neue Erkenntnisse zu Ernst-Volker Staub.
Supermarkt-Überfall in Hildesheim
Garweg soll mit Staub und Klette unter anderem in Hildesheim vor acht Jahren einen Supermarkt überfallen haben. Von dem Überfall im Mai 2016 gibt es Bilder einer Überwachungskamera. Darauf zu sehen ist, wie sich die Täter das Gesicht zuhalten, als sie als Kunden getarnt den Supermarkt betreten, in ein Büro eindringen und Geldboten mit einer Waffe bedrohen.
Verstärkte Fahndung nach Garweg
Seit der Festnahme der Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette Ende Februar in Berlin fahnden die Behörden verstärkt nach dem 55-jährigen Garweg und dem 69-jährigen Staub. Das Trio steht im Verdacht, von 1999 bis 2016 in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen diverse Raubüberfälle begangen zu haben. Sie gehörten der sogenannten dritten Generation der RAF an. 1998 hatte sich die RAF für aufgelöst erklärt. Ihre Mitglieder hatten mehr als 30 Menschen getötet.