JadeWeserPort: Niedersachsen und Bremen wollen Millionen-Kredit tilgen
Im kommenden Jahr müsste eine Betreibergesellschaft des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven einen Kredit von 125 Millionen Euro zurückzahlen. Die finanziellen Mittel dafür fehlen, aber eine Lösung zeichnet sich ab.
Es geht um einen vergleichsweise alten Kredit, den die JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft vor etwa 15 Jahren aufgenommen hat. Er stammt aus der Bauphase des Hafens und muss 2026 an die Europäische Investitionsbank zurückgezahlt werden, bestätigte JadeWeserPort-Geschäftsführer Holger Banik im Interview mit dem NDR. Jetzt fehlt das Geld, um den Kredit zurückzuzahlen. Vor zehn Jahren sei man von anderen Bedingungen und Prognosen für den Hafen ausgegangen, hieß es im niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Unter anderem die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg hätten die Pläne durchkreuzt.
Niedersachsen plant schon gut 60 Millionen Euro ein
Die Länder Niedersachsen und Bremen besitzen jeweils etwa die Hälfte der Gesellschaftsanteile des JadeWeserPorts. Nach Angaben eines Sprechers des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums sind sie jetzt dazu verpflichtet, den 125-Millionen-Euro-Kredit zu tilgen. Die niedersächsische Landesregierung habe dafür schon vor geraumer Zeit gut 60 Millionen Euro in die mittelfristige Finanzplanung eingestellt. Es sei absehbar gewesen, dass die Beteiligungsgesellschaft selbst es nicht schaffen würde, den Kredit fristgerecht zu bedienen.
Finanzierungsmodell in Bremen steht noch nicht
In Bremen ist die Lage etwas anders, aber: "Bremen wird seinen lange bekannten finanziellen Verpflichtungen für den JadeWeserPort, die vor vielen Jahren entstanden sind, natürlich nachkommen", versichert ein Sprecher des Wirtschaftssenats. Nur: Woher das Geld genau kommen soll, ist offen. "Aktuell laufen im Senat Gespräche darüber, wie das Finanzierungsmodell dafür aussehen wird", hieß es. Um die Summe zusammen zu bekommen, wird voraussichtlich jedes Ressort einen Anteil leisten müssen.
Containerumschlag am JadeWeserPort zuletzt gestiegen
Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven ist Deutschlands einziges Tiefwasser-Terminal und seit seiner Eröffnung 2012 umstritten. Es wurden weniger Container umgeschlagen als ursprünglich geplant. In Zukunft könnte es aber bergauf gehen, zumindest legen das aktuelle Zahlen nahe. 2024 habe der Containerumschlag um 58 Prozent zugelegt, so Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bei der Präsentation der Jahresbilanz der niedersächsischen Seehäfen. Hoffnung schöpft man in Niedersachsen auch aufgrund einer neuen Strategie der Reederei Hapag Lloyd. So soll der neue, 400 Meter lange Frachter "Hamburg Express" in Zukunft in Wilhelmshaven festmachen statt in Hamburg.
