Borkum: Fridays for Future demonstriert gegen Erdgasförderung
Auf Borkum wollen Umweltaktivisten von Fridays for Future heute gegen die geplante Erdgasförderung in der Nordsee protestieren. Auch die Deutsche Umwelthilfe und andere Umweltaktivisten sind dabei.
Um 14.30 Uhr wollen sich die Demonstrantinnen und Demonstranten am Bahnhof auf Borkum treffen und von dort aus über die ostfriesische Insel ziehen. Angemeldet sind rund 50 Teilnehmende, die in kleinen Gruppen unter anderem aus Hannover und Bremen anreisen wollen. Ein konkretes Programm stand am Vormittag noch nicht fest. Es werde Redebeiträge und Musik geben, kündigte Fridays for Future an.
FFF: Bohrprojekt als Beginn einer neuen fossilen Ausbeutungsära
Der niederländische Energiekonzern One-Dyas plant, noch 2024 aus einem Feld vor den Inseln Borkum und Schiermonnikoog (Niederlande) Erdgas zu fördern. Eine Genehmigung der Bohrungen auf deutscher Seite steht noch aus. Umweltschützer wollen diese verhindern. Sollten die Gasbohrungen erlaubt werden, mache Deutschland sich unglaubwürdig, sagte die Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future am Freitag in Hannover. Das Bohrprojekt sei der Beginn einer neuen fossilen Ausbeutungsära auf deutschem Gebiet. Wer eine Energiewende wolle, müsse damit aufhören, fossile Rohstoffe auszubeuten. Dazu habe sich die Bundesregierung verpflichtet. Das Gasprojekt gefährde außerdem ein einzigartiges Naturschutzgebiet und das Unesco-Welterbe vor Borkum, so Neubauer.
Seekabel für Gasförderplattform vorerst gestoppt
Auch andere Umweltschützer protestieren immer wieder gegen die geplante Gasbohrung. Ende Juli hatten Aktivisten von Greenpeace ein schwimmendes Protestcamp eingerichtet, um den Bau einer Gasbohrplattform zu verhindern. Ein niederländisches Gericht hatte schließlich eine einstweilige Verfügung gegen den Protest auf der Nordsee erlassen. Am Mittwoch erzielten die Umweltschützer einen Teil-Erfolg: Das Verwaltungsgericht Oldenburg gab einem Eilantrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) statt, die gegen die Genehmigung eines Kabels für die Stromversorgung der Förderplattform geklagt hatte. Damit darf das Kabel vorerst nicht verlegt werden. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig, One-Dyas kann das Urteil in der nächsten Instanz anfechten.