Luftaufnahme der Insel Borkum © Screenshot

Betreiberfirma will Erdgasförderung vor Borkum noch 2024 starten

Stand: 03.10.2024 14:30 Uhr

Der Energiekonzern One-Dyas will weiterhin noch in diesem Jahr vor der Insel Borkum Gas fördern. Die zur Genehmigung eines wichtigen Stromkabels nötigen Unterlagen habe man eingereicht, so das Unternehmen.

"Das Ziel ist nach wie vor, das erste Erdgas im Jahr 2024 zu liefern", teilte eine Sprecherin des niederländischen Unternehmens auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Das acht Kilometer lange Seekabel soll die Förderplattform N05-A mit Windstrom von dem benachbarten Offshore-Windpark Riffgat versorgen. Die Versorgung der Plattform mit erneuerbarer Energie sei wichtig, da so während der Produktionsphase nahezu keine Emissionen entstehen würden, heißt es von One-Dyas.

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Gericht stoppt Verlegung des Seekabels

Um das Kabel hatte es zuletzt allerdings Streit gegeben. Das Oldenburger Verwaltungsgericht gab Anfang August einem Eilantrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die Genehmigung des Kabels statt und stoppte so eine Verlegung des Seekabels vorerst. Inzwischen seien alle geforderten Unterlagen eingereicht, so One-Dyas. Das Umweltministerium in Hannover bestätigte den Eingang und teilte mit, die Unterlagen würden nun vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geprüft.

Arbeiten an der Erdgasförderung laufen weiter

Die Arbeiten für die Erdgasförderung laufen nach Angaben von One-Dyas weiter, nachdem das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) im August die Erdgasförderung auf 18 Jahre befristet genehmigt hatte. "Die Bauarbeiten auf dem Festland sind abgeschlossen. Jetzt finden die Installationsarbeiten in der Nordsee statt", so die Sprecherin. Die Förderplattform sei bereits Anfang August in der Nordsee installiert worden. Von dort werde eine etwa 15 Kilometer lange Pipeline zum bestehenden niederländischen Erdgasleitungsnetz verlegt. Danach solle dann das Stromkabel verlegt werden, hieß es.

Stromkabel war schon genehmigt

Zuletzt hatte Mitte Juli das NLWKN in Oldenburg grünes Licht für die Verlegung des Stromkabels gegeben. Unabhängig vom Ausgang der juristischen Streitigkeiten bedarf es für die Gasförderung vor Borkum noch eines Abkommens zwischen Deutschland und den Niederlanden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte erklärt, er wolle dabei mögliche Gerichtsentscheidungen abwarten. Erst wenn Urteile gefallen seien, werde entschieden, ob das Abkommen mit den Niederlanden unterzeichnet werde.

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