Abgerissener Windrad-Flügel in Alfstedt: Landkreis setzt Frist

Stand: 17.01.2023 09:05 Uhr

Ein vor Monaten abgebrochenes Rotorblatt einer Windkraftanlage in Alfstedt bei Bremervörde hat umliegende Felder verschmutzt und ist bislang nicht repariert. Nun hat der Landkreis eine Frist gesetzt.

Per Verfügung hat der Landkreis Rotenburg/Wümme angeordnet, dass der Betreiber das beschädigte Teil des Windrades bis spätestens zum 20. Februar abbauen und entfernen muss. Sollte das nicht passieren, droht ihm ein Zwangsgeld von 50.000 Euro. Der Flügel der Windkraftanlage war im September im Windpark Alfstedt abgebrochen. Seitdem wehen Kunststofffasern über angrenzende Felder, so dass das Milchvieh nicht mehr auf die Weiden darf.

Defektes Windrad soll im Februar repariert werden

Der Betreiber Energiekontor hatte zuvor angekündigt, das beschädigte Rotorblatt Anfang Februar mit einem Kran gegen ein neues austauschen zu wollen. Die Arbeiten sollen bis Mitte Februar beendet sein. Zudem soll eine Entsorgungsfirma erneut übrig gebliebene Trümmer aufsammeln. "Wir legen Wert darauf, dass von der Havarie nichts zurückbleibt", erklärte Energiekontor-Sprecher Till Gießmann.

Eine Windkraftanlage mit abgerissenem Rotor. © NDR Foto: Christina Gerlach
Der kaputte Stumpf des Windrades soll bis Mitte Februar entfernt werden.
Kaputtes Rotorblatt enthält Carbon

Das abgebrochene Rotorblatt besteht aus einem Plastikgemisch. Auch Carbon sei darin enthalten, bestätigte Gießmann gegenüber dem NDR. Carbonfasern können bei einem Brand in die Lunge von Menschen und Tieren eindringen, ähnlich wie Asbestfasern. Deshalb stehen die Fasern im Verdacht, krebserregend zu sein. Endgültig geklärt ist diese Wirkung allerdings nicht.

Landkreis sieht keine Gefahr durch Plastikteile

Der Landkreis Rotenburg/Wümme hatte nach mehreren Ortsbesichtigungen angegeben, dass "keine Gefahr für Leib und Leben" bestehe. Bei Bedarf werde ein Bodensachverständiger überprüfen, inwieweit die Ackerflächen durch die Trümmerteile belastet worden sein könnten. Vorhandene Gewässer seien nach derzeitigem Kenntnisstand nicht betroffen, hieß es.

Bekommen betroffene Landwirte eine Entschädigung?

Ende Januar will der Projektentwickler die Betroffenen und Bürgerinnen und Bürger in Alfstedt über das weitere Vorgehen informieren. Dabei könnte es auch um Entschädigungszahlungen für betroffene Landwirtinnen und Landwirte gehen, wenn die ihre Äcker wegen der Fasern nicht bestellen könnten. Noch ist allerdings ungeklärt, ob dafür die Firma Energiekontor oder der Rotorhersteller General Electric zuständig ist. Zwei seiner Windkraftanlagen, darunter auch das defekte Windrad, hat Energiekontor an einen dänischen Investor verkauft.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 17.01.2023 | 06:30 Uhr

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