Studie stellt weiteren LNG-Ausbau in Niedersachsen infrage
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) warnt davor, die Infrastruktur für LNG weiter auszubauen. Mit Skepsis sehen die Forschenden auch Pläne für die Standorte in Niedersachsen.
Insbesondere geht es um die langfristigen Vorhaben, in Wilhelmshaven und Stade neben schwimmenden auch feste Terminals zu installieren. Die DIW-Forscher halten das angesichts der mittlerweile entspannten Lage auf dem Gasmarkt für völlig überdimensioniert. Die Fachleute raten in der Studie dazu, entsprechende Pläne zu überdenken und gegebenenfalls zu stoppen.
LNG-Ausbau: Ministerium hält an Plänen fest
Das Umweltministerium in Niedersachsen will dagegen an den Vorhaben festhalten. Es argumentiert, dass die Terminals später auch für grünen Wasserstoff genutzt werden sollen. Die Investition lohne sich allemal, hieß es auf Anfrage des NDR in Niedersachsen. DIW-Forschende halten das Argument eher für vorgeschoben. Sie sagen: Wenn die Anlagen ohnehin für grünen Wasserstoff nutzbar sein sollen, dann solle man sie auch gleich so planen. Denn es sei keinesfalls sicher, dass entsprechende Anlagen sich später ohne größeren Aufwand umrüsten ließen.
Terminal in Stade wohl ab Ende März betriebsbereit
Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven war am 21. Dezember 2022 das erste in Deutschland, das Gas ins Netz eingespeist hat. Flüssiggas wird dort bislang über ein schwimmendes Terminal importiert. In Stade soll Ende März ein ebenfalls schwimmendes LNG-Terminal betriebsbereit sein. Perspektivisch sind auch stationäre Anleger geplant.