Geheimtreffen bei Potsdam: AfD-Mann aus Buxtehude unter den Gästen
Das Netzwerk "Correctiv" hat dieser Tage ein Geheimtreffen in einem Hotel nahe Potsdam rekonstruiert. Ein Thema: rassistische Deportationspläne. Ein AfD-Mann aus Buxtehude soll teilgenommen haben.
Bei dem niedersächsischen Gast im Landhaus Adlon am Lehnitzsee handelt es sich um Maik Julitz, wie das "Stader Tageblatt" berichtet. Die niedersächsischen Grünen fordern als Reaktion auf den Bericht Konsequenzen. Michael Lühmann, innenpolitischer Sprecher der Landtags-Fraktion, sagte: "Die AfD ist gefordert, sich hierzu umgehend zu erklären. Ein Hinweis auf den privaten Charakter des Treffens reicht hier nicht aus." Man müsse überlegen, ob Parteien, die "solch menschenverachtende Pläne schmieden, noch Teil der parlamentarischen Demokratie sein können", so Lühmann in einer Mitteilung. Er befürworte, ein AfD-Verbotsverfahren einzuleiten.
Julitz spendet nach eigenen Angaben 5.000 Euro
Maik Julitz ist dem Bericht zufolge ein Unternehmer aus Buxtehude und AfD-Kreisvorsitzender in Stade. Er soll bei dem konspirativen Treffen, an dem bekannte Rechtsextreme wie der Österreicher Martin Sellner, Gernot Mörig und Mario Müller sowie der persönliche Referent von AfD-Chefin Alice Weidel, Roland Hartwig, teilgenommen haben, 5.000 Euro gespendet haben. Im Gespräch mit dem "Stader Tageblatt" bestätigte Julitz die Zahlung. Offenbar distanzierte er sich auch nur halbherzig von den Inhalten des zweitägigen Treffens von Ende November und sagte der Zeitung: "Migration ist die Mutter aller Probleme."
Teilnehmer diskutieren rassistische Deportationspläne
An dem Geheimtreffen bei Potsdam haben Recherchen von "Correctiv" zufolge gut zwei Dutzend Personen aus Deutschland und Österreich teilgenommen. Sie diskutierten unter anderem unter dem rechtsextremen Kampfbegriff "Remigration" rassistische Deportationspläne für Menschen aus Deutschland. Für den "Masterplan Remigration" solle ein "Musterstaat" in Nordafrika geschaffen werden. Dorthin könne man Menschen mit einer Migrationsgeschichte sowie Menschen, die sich für Geflüchtete engagierten, abschieben, so die Recherchen von "Correctiv".