Einjähriger Umbau am Lüneburger Bahnhof sorgt für Kritik
Am Bahnhof in Lüneburg werden Aufzüge erneuert - voraussichtlich bis Oktober 2025. Bis dahin sind einzelne Gleise nur über Treppen erreichbar. Das kritisiert der Beirat für Menschen mit Behinderungen.
Die Bauarbeiten beginnen nach Angaben der Deutschen Bahn am 7. Oktober. Zunächst wird demnach der Aufzug am Gleis 2/3 und im Anschluss der am Gleis 4/5 ausgetauscht. Das dauere je Aufzug etwa sechs Monate. In dieser Zeit empfiehlt die Bahn mobilitätseingeschränkten Reisenden, die von Lüneburg in Richtung Norden fahren möchten, die Regionalzüge der Linie RB 31 von Gleis 6 Richtung Hamburg zu nutzen. Wer aus Hannover, Celle oder Uelzen nach Lüneburg reisen möchte, solle die Regionalbahn bis Bienenbüttel (Landkreis Uelzen) nehmen und könne von dort aus einen Taxi-Service nach Lüneburg nutzen. Dieses Angebot kann laut Bahn aber nur nach vorheriger Anmeldung bei der Mobilitätszentrale sowie ausschließlich von Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, in Anspruch genommen werden.
Beirat warnt vor Diskriminierung vieler Menschen
Der Lüneburger Beirat für Menschen mit Behinderungen beurteilt die Empfehlungen der Deutschen Bahn als nicht ausreichend. Reisende, die nicht trittsicher sind, große Koffer, Kinderwagen oder Fahrräder dabei haben, blieben sich selbst überlassen, teilte eine Sprecherin des Beirats mit. Wer das Taxi-Angebot ab Bienenbüttel beispielsweise nicht nutzen darf, müsse einen Umweg über Winsen (Landkreis Harburg) auf sich nehmen. Dadurch verlängere sich die Fahrtzeit um 60 Minuten. Zudem kritisiert der Lüneburger Beirat, dass die Bahn nicht mit ihm kommuniziere. Der Beirat setzt sich nach eigenen Angaben weiterhin für eine diskriminierungsfreie Lösung ein und schlägt dazu die Einrichtung eines provisorischen Fahrstuhls vor.