Bahnstrecke: Hannover-Hamburg: Vollsperrung für fünf Monate geplant
Die Deutsche Bahn hat Details zu der geplanten Sanierung der überlasteten Strecke Hamburg-Hannover bekannt gegeben. Zwei Mal soll die viel genutzte Zugroute gesperrt werden - mit Ausnahmen im Regionalverkehr.
2026 soll die Strecke Hannover-Hamburg für zehn Wochen gesperrt werden, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Montag. In dieser Zeit soll unter anderem ein neues Stellwerk in Uelzen gebaut werden. Die Sanierung soll in zwei Abschnitten erfolgen. Etwa 300 Millionen Euro soll der erste Abschnitt kosten, für den zweiten Abschnitt rechnet die Bahn mit einer Milliardensumme.
Komplettsperrung für fünf Monate
Diese sogenannte Generalsanierung beginnt laut Bahn-Sprecher im Februar 2029. Die Strecke werde dann für fünf Monate komplett gesperrt. Währenddessen sollen zum Beispiel Weichen erneuert werden. Außerdem werde in Uelzen ein Bahnsteig neu gebaut. In Lüneburg soll ein Gleis reaktiviert werden und die Bahnsteigkapazitäten sollen erweitert werden. Bei Bienenbüttel werde zudem ein Überholgleis eingerichtet. Zu einem drei- oder viergleisigen Ausbau, wie es Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) gefordert hatte, werde es nicht kommen - der sei in der Generalsanierung nicht vorgesehen, sagte die Deutsche Bahn am Montag.
Bahnsprecher: "Regionalverkehr soll teilweise weiterlaufen"
Bei beiden Sperrungen soll der Regionalverkehr zwischen Lüneburg und Hamburg zumindest teilweise weiterlaufen, wie ein Bahnsprecher dem NDR Niedersachsen am Dienstag sagte. So gebe es bei Stelle (Landkreis Harburg) noch ein drittes Gleis über das der Regionalverkehr weiterfahren könne. Zudem werde es einen Plan für einen zusätzlichen Ersatzverkehr geben, so der Sprecher. Wie genau der Schienenersatzverkehr dann aussehen wird, werde jetzt erarbeitet.
Bahn will weiterhin umstrittenen Neubau
Die jetzt geplanten Maßnahmen würden laut Bahn zur Folge haben, dass die Züge auf der Strecke pünktlicher werden. Mehr Züge kann die 163 Kilometer lange Strecke demnach trotz der geplanten Sanierungsmaßnahmen nicht bewältigen. Darum sei ein zusätzlicher Neubau der Trasse nach wie vor unvermeidlich, so das Verkehrsunternehmen. Doch das könne erst im kommenden Jahr entschieden werden, wenn eine Verkehrsprognose vorliege. Dann wisse man, wie viele Züge auf der Strecke in den kommenden Jahren unterwegs sein werden. Im Juni dieses Jahres hatten die Neubaupläne der Deutschen Bahn für Irritationen gesorgt.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass während der Streckensperrung das Stellwerk Uelzen elektrifiziert werden soll. Korrekt ist, dass ein neues Stellwerk in Uelzen gebaut werden soll. Wir haben die Stelle entsprechend korrigiert.