Unwetter: Wasser läuft in Auricher Klinik
In Teilen Niedersachsens sind am Dienstagabend schwere Gewitter auf die Hitze des Tages gefolgt. Unwetter führten unter anderem im Stadtgebiet von Aurich zu schweren Überschwemmungen. Die Gewitter ziehen weiter Richtung Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Bäume stürzten um, Straßen, Gärten und Keller liefen voll Wasser - darunter auch das Untergeschoss der Ubbo-Emmius-Klinik in Aurich. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk versuchten, den Keller leer zu pumpen, um eine Evakuierung zu verhindern. Mit Sandsäcken sei die kritische Infrastruktur gesichert worden. Zudem mussten Einsatzkräfte ein Pflegeheim räumen. In dem Heim hatten sich der Einsatzzentrale in Wittmund zufolge Deckenplatten gelöst. Wie lange die Menschen in der Sporthalle verbringen mussten, stand zunächst nicht fest. "Seit etwa 20 Uhr sind alle zehn Ortsfeuerwehren im Dauereinsatz", sagte Stadtfeuerwehrsprecher Sören Geiken NDR Niedersachsen am späten Abend. Menschen kamen nach Angaben eines Polizeisprechers nicht zu schaden.
Auch im Landkreis Aurich zuckten Blitze am Himmel. In der Ortschaft Hage standen niedrig gelegene Bereiche unter Wasser. Insgesamt zählte die Leitstelle für Ostfriesland binnen vier Stunden im Landkreis Aurich 208 Einsätze, davon rund 180 im Stadtgebiet. In den Gemeinden Uplengen und Jümme im Landkreis Leer knickten Bäume um, zwei Blitze schlugen ein, wie ein Feuerwehrsprecher dem NDR Niedersachsen sagte. Zu Bränden kam es demnach nicht. In der Spitze waren 20 Feuerwehren im Einsatz, hieß es. Im Kreis Emsland löste ein Blitzeinschlag im Stadtgebiet von Freren einen Dachstuhlbrand aus. Laut Polizei wurde niemand verletzt.
Unwetterfront zieht durch Norddeutschland
Die Unwetter und teils schweren Gewitter zogen am frühen Abend von Nordrhein-Westfalen und der Nordsee kommend über den Westen Niedersachsens. "Die ganz extreme Hitze schwächt sich am Mittwoch ein bisschen ab", sagte Mareike Pohling, Meteorologin beim DWD, dem NDR. Dann sind auch im Osten Niedersachsens, in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern Gewitter und Starkregen möglich.
Abkühlung für Wohnungslose in Hannover
Wegen der hohen Temperaturen hatte die Marktkirchengemeinde in Hannover wohnungslosen Menschen kostenloses Mineralwasser zur Verfügung gestellt. "Wir bieten einen kühlen Schutzraum und Wasser zur Erfrischung für die Menschen, denen die Hitze am meisten zusetzt", sagte der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes am Montag.
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