Wasser steht auf einer landwirtschaftlich genutzten Hochmorrfläche. © Sina Schuldt/dpa Foto: Sina Schuldt/dpa

Landwirtschaftsministerin Staudte will Moore schneller vernässen

Stand: 26.12.2022 08:00 Uhr

Knapp 20 Prozent der niedersächsischen Treibhausemissionen kommt laut Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) aus Moorböden. Deshalb müsse man jetzt schnell ins Handeln kommen.

Die Ministerin sieht beim Schutz der Moore großen Nachholbedarf für das Land. Die komplexe Aufgabe sei in den vergangenen Jahren nicht ausreichend angegangen worden. Dabei sei der Schutz der Moore ein "hoch emotionales Thema". Frühere Generationen hätten unter großen Entbehrungen Flächen trockengelegt. Jetzt müssten die Moore wieder bewässert werden.

Vernässung von Mooren: Suche nach geeigneten Flächen läuft

Die Moorflächen sind sehr unterschiedlich in Niedersachsen verteilt. "Es gibt Landkreise, wo 45 Prozent der Fläche Moorböden sind, und es gibt Landkreise, da sind es unter fünf Prozent", so Staudte. Welche Flächen sich für eine Vernässung eignen und wie groß die möglichen CO2-Einsparpotenziale im Einzelfall wären, werde aktuell geprüft. "Da sind wir noch nicht weit, da stehen wir als neue Landesregierung noch ganz am Anfang."

Staudte (Grüne) will Strukturen für Moorschutz schaffen

"Wir brauchen schlagkräftige organisatorische Strukturen, weil wir uns nicht einfach von einer Tagung zur nächsten hangeln wollen und schöne Reden halten, und in der Zwischenzeit passiert nicht viel", so die Ministerin weiter. Konkret sollen etwa Flächen gekauft werden, um sie vollständig zu vernässen.

VIDEO: Die Moorarchäologin vom Dümmer (26.11.2022) (4 Min)

Große Akzeptanz in der Landwirtschaft

Ein weiteres Thema sei die landwirtschaftliche Nutzung bei höheren Grundwasserständen. Denn: Betroffene Regionen stünden vor großen Veränderungen. "Ich nehme aber auch wahr, dass in der Landwirtschaft eine große Akzeptanz da ist, weil das der Bereich ist, der als erster von einer Klimakrise und den damit verbundenen Veränderungen betroffen ist." Auch den Landwirten sei klar, dass man um das Thema keinen Bogen machen könne.

Die Zeit drängt

"Wir müssen jetzt ins Handeln kommen und parallel evaluieren", sagte Staudte. Zeit für aufwendige Studien sei nicht mehr. Wichtig ist ihr dabei auch der Blick ins Ausland. Die Niederlande seien beispielsweise ebenfalls an dem Thema dran. Der Austausch mit dem Nachbarland sei notwendig und erfolgversprechend.

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 16.10.2022 | 19:30 Uhr

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