Hinter einem Metalltor ist aus der Ferne eine Reithalle zu erkennen. © NDR Foto: Christian Läßig

Reithalle als Gerichtssaal? Wo gegen Daniela Klette verhandelt wird

Stand: 17.03.2025 15:45 Uhr

Der Prozess gegen die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Daniela Klette startet nächste Woche zunächst am Oberlandesgericht Celle. Nach NDR Information soll er später in eine umgebaute Reithalle in Verden umziehen.

Offiziell bestätigt ist das noch nicht. Anwohnerinnen und Anwohner schilderten NDR Niedersachsen aber, dass eine ehemalige Reithalle an der Grenze zur Gemeinde Kirchlinteln seit Monaten umgebaut wird. So habe die Halle einen festen Boden bekommen, auch ein sehr hoher, mit Stacheldraht gesicherter Metallzaun sei errichtet worden. Außerdem habe das Gelände eine weitere Zufahrt bekommen. Zuerst hatte der "Weser-Kurier" berichtet. Das Landgericht Verden hat den Beginn des Prozesses gegen Klette für den 25. März angesetzt. Zunächst wird in einem besonders gesicherten Saal des Oberlandesgerichts Celle verhandelt.

Gerichtssäle in Verden reichen nicht aus

Dass die Verhandlung aus Platzgründen nicht im Landgericht Verden stattfinden kann, hatte Justizministerin Wahlmann (SPD) bereits im Oktober vergangenen Jahres bekannt gegeben. Außerdem würden die Anforderungen an die Sicherheit für solch einen Prozess nicht ausreichen, hieß es vom Landgericht selbst. Es werde daher ein neuer Gerichtssaal gebaut, der im Sommer fertig sein solle. Der Verhandlungsort Verden hat auch ganz praktische Gründe: Er ermöglicht den beteiligten Staatsanwälten und Richtern einen kürzeren Anfahrtsweg. Für ein Verfahren in Celle müssten sie an jedem Prozesstag samt ihrer Unterlagen anreisen.

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Versuchter Mord und schwerer Raub

Daniela Klette sitzt seit ihrer Festnahme im Februar 2024 in der Justizvollzugsanstalt Vechta (JVA) in Untersuchungshaft. Die Ermittler werfen ihr unter anderem versuchten Mord und schweren Raub vor. Sie soll mit ihren mutmaßlichen Komplizen, den ehemaligen RAF-Mitgliedern Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, insgesamt 13 Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein verübt haben. Die beiden Männer sind weiter auf der Flucht.

Kundgebung für Klette vor Gefängnis

Anlässlich des internationalen Tages gegen Polizeigewalt demonstrierten am Samstag rund 75 Menschen vor dem Gefängnis in Vechta. Laut Polizei handelte es sich dabei um eine Solidaritätsversammlung für die inhaftierte Klette. Teilnehmende seien zum Teil mit einem Bus aus Berlin und Magdeburg angereist, sagte eine Sprecherin. Den Angaben nach verlief die Versammlung friedlich und störungsfrei.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 17.03.2025 | 12:00 Uhr

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