Protest in Hannover: IG Metall fordert Unterstützung für Industrie
Am bundesweiten Aktionstag der IG Metall haben in Hannover laut Polizei 6.000 Menschen teilgenommen - die Gewerkschaft spricht von rund 9.000. Sie forderten mehr Sicherheit für den Industriestandort Deutschland.
Die Gewerkschaft machte mit der bundesweiten Protestaktion am Sonntag auf die wirtschaftlichen Herausforderungen in der Industrie aufmerksam. "Wir sind heute auf den Straßen und Plätzen, weil ohne uns gar nichts geht", sagte Christiane Benner, Bundesvorsitzende der IG Metall, in Hannover. "Ohne Industrie ist Deutschland ein armes Land, das werden wir nicht zulassen. Wir erwarten mehr von den Arbeitgebern."
Klares Bekenntnis zu Standorten gefordert
IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger hatte zuvor betont, dass Arbeitgeber sich klar zu ihren Standorten bekennen müssten, anstatt Arbeitsplätze abzubauen oder ins Ausland zu verlagern. Die Gewerkschaft sieht auch die Bundesregierung in der Pflicht, die Industrie stärker zu unterstützen und Investitionen voranzutreiben. "Hier geht es nicht um Rendite, es geht um die Menschen in diesem Land. Es geht um unsere Arbeitsplätze, unsere Familien, unsere Zukunft. Deshalb mischen wir uns ein", heißt es von der Gewerkschaft. Mit dem Aktionstag sollte der Druck auf die Politik erhöht werden. "Wir erwarten, dass zeitnah eine Koalition gebildet wird, die sich für den Erhalt des deutschen Industriestandortes stark macht", sagte Gröger. Das Bühnenprogramm begann symbolisch um "Fünf vor Zwölf". Parallel zu der Veranstaltung in Hannover gingen auch in Frankfurt, Köln, Leipzig und Stuttgart die Menschen auf die Straße.
Demonstration und kostenloses Konzert
Dem Aufruf der IG Metall war auch die deutsche Indie-Rock-Band Madsen gefolgt. Sie unterstützte den Aktionstag in Hannover mit einem kostenlosen Konzert für alle Besucherinnen und Besucher. Bekannt geworden ist die Band mit Songs wie "Du schreibst Geschichte" und "Lass die Musik an".
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