Schüler benutzen ein KI-Tool im Unterricht. © picture alliance/dpa Foto: Philipp von Ditfurth

KI an Schulen: Wie weit ist Niedersachsen?

Stand: 10.04.2024 18:54 Uhr

Das Interesse an Künstlicher Intelligenz (KI) ist an Schulen in Niedersachsen laut Kultusministerium deutlich gestiegen. Auch die Nachfrage von Fortbildungen bei Lehrkräften sei groß.

Laut des Ministeriums haben im vergangenen Jahr rund 15.000 der 70.000 Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen an Fortbildungen mit KI-Bezug teilgenommen. Viele Lehrkräfte würden zudem digitale KI-Selbstlernkurse nutzen, sagte ein Ministeriumssprecher. Das Land habe sogar deutlich mehr Weiterbildungsplätze angeboten: 39.000 Pädagoginnen und Pädagogen hätten teilnehmen können.

KI kann Schulunterricht bereichern

Nach Ansicht des Kultusministeriums können ChatGPT und Künstliche Intelligenz den Schulalltag bereichern. "Solche Programme können Impulse geben und dazu anregen, auch mal um die Ecke zu denken", sagte ein Ministeriumssprecher. Sie seien jedoch kein Ersatz für das eigene Wissen, betonte der Sprecher.

Einsatz von KI erst ab Klasse sieben

Damit Schülerinnen und Schüler sich nicht etwa bei Prüfungen KI-Programme zunutze machen, müssen Aufgaben laut des Kultusministeriums so gestellt werden, dass sie nicht für ChatGPT geeignet sind. "Gleichzeitig ist es wichtig, dort, wo das Programm genutzt werden könnte, aufzuzeigen, wie es eingesetzt werden darf. Der Einsatz muss dann beispielsweise wie bei Quellennachweisen kenntlich gemacht werden", sagte ein Ministeriumssprecher. Das Lernen mit KI sollte laut Ministerium allerdings erst ab der siebten Klasse eingesetzt werden.

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Bildungsgewerkschaft: KI muss Lerngegenstand sein

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kommt zu derselben Einschätzung: "Es ist wichtig, dass vor allem in der Primarstufe zunächst die Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt werden", sagte GEW-Landeschef Stefan Störmer. Ohne diese Kompetenzen würden Schülerinnen und Schüler abgehängt. KI dürfe zudem nicht nur ein Werkzeug sein, sondern müsse auch im Unterricht hinterfragt werden - "von der dahintersteckenden Technik bis zu gesellschaftlichen Auswirkungen", sagte Störmer. Es brauche ein Kontrollorgan, mit dem die Schülerinnen und Schüler lernen, den Wahrheitsgehalt der KI zu überprüfen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 10.04.2024 | 12:00 Uhr

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Bildung

Schule

Künstliche Intelligenz (KI)

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